Softwareschmieden und international orientierte IT-Unternehmen finden in Deutschland keine sonderlich gute Ausgangslage für ihre Geschäfte vor. Wie das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) im Auftrag der Software AG aufzeigt, belegt die Bundesrepublik unter 25 europäischen Ländern sowie den USA und Japan nur den neunten Platz. Standortpolitisch orten die Experten deutliche Mängel, worunter die Wettbewerbsfähigkeit der Branche stark leidet.
Wenig Kapital, viel Bürokratie
Dänemark und Irland führen die Liste der besten IT-Standorte an. Sie fördern die Ansiedlung und Gründung von Firmen gezielt. Hierzulande ist das Angebot an Risikokapital und Krediten für den Sektor hingegen insgesamt gering, berichtet die Financial Times Deutschland. Gemessen am Umsatz der Industrie hinkt die Bundesrepublik mit den Ausgaben im Bereich Forschung und Entwicklung hinterher. Außerdem besteht bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen (E-Government) ein Rückstand und die Unternehmensgründung dauert wegen des hohen bürokratischen Aufwands nur in Griechenland, Polen und Spanien länger.
Dem Fraunhofer ISI zufolge müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, obwohl Deutschland den IT-Firmen auch Vorzüge bietet. In Sachen Wertschöpfung und bei der Anzahl an Beschäftigten belegen die Deutschen hinter Großbritannien beispielsweise den zweiten Rang. Dennoch sichern sich die Dänen angesichts der hohen Verfügbarkeit von Breitband, des Angebots in den Bereichen E-Government und E-Commerce sowie der im Vergleich höchsten Forschungsausgaben den Spitzenplatz. (pte/tö)