Deutschland schwächelt,im Ausland läuft es gut

19.12.2002
Der Monitormarkt ist vielschichtig. Während im europäischen Ausland die Abverkäufe bedingt und im Osten rasant steigen, hinkt Deutschland hinterher. Trotzdem zeigt sich Fred Hörgstetter, Geschäftsführer von NEC-Mitsubishi, mit den Zahlen zufrieden.

Der Nachfolger von Ernst Holzmann als Europachef bei NEC-Mitsubishi, Fred Hörgstetter, ist seit etwa 100 Tagen im Amt. Hörgstetter betreut, nach eigenen Angaben, das größte Monitore-Vertriebsgebiet der Welt. Mit 21,5 Millionen Quadratkilometern ist es doppelt so groß wie die USA und 37 mal größer als Japan.

"Die Geschäfte laufen den Umständen entsprechend gut", so Hörgstetter. Allerdings beklagt er die Kaufzurückhaltung der Deutschen. "Das ist im europäischen Ausland nicht der Fall", ließ er gegenüber ComputerPartner verlauten. "Im Sommer hatten wir einen massiven Einbruch, doch im Oktober und November konnten wir die Abverkäufe steigern. Jetzt liegen wir in Deutschland sogar etwas über den Verkaufszahlen der Vergleichsmonate im vergangenen Jahr", führt er weiter aus. "Im unteren Preissegment konnten wir sogar richtig zulegen. Der LCD 1501 ist ein Verkaufsschlager geworden", freut sich Hörgstetter. Der kleine LCD-Monitor biete ausgereifte Technik bei einem moderaten Preis und zugleich den vollen Service des Montitor-Spezialisten, so Hörgstetter. "Wir glauben, dass der Kunde die dreijährige Garantie mit Vor-Ort-Austausch innerhalb von 48 Stunden honoriert."

Nach ersten Zahlen soll auch das Weihnachtsgeschäft gut laufen. Hörgstetter hofft, auch im Dezember die Abverkäufe gegenüber dem Vorjahr steigern zu können.

Am Strategiekonzept seines Vorgängers hat der Geschäftsführer nichts geändert. Auch intern hat er keine Umstrukturierungen vorgenommen. Den Channel geht Hörgstetter jedoch aggressiver an. "Wir wollen die Akzeptanz der Marke NEC-Mitsubishi weiter erhöhen", gibt er sich kampflustig. "Und erste Erfolge können wir schon verzeichnen. In den letzten drei Monaten haben wir die Anzahl der Geschäfte, in denen unsere Monitore angeboten werden, fast verdoppeln können."

Obwohl LCD-Monitore sich einen immer größeren Marktanteil sichern, will NEC-Mitsubishi das Röhrenprogramm nicht aufgeben. "In unseren Labors wird auch bei CRTs ständig weitergeforscht, und wir bringen ständig Verbesserungen heraus", berichtet Hörgstetter. Trotzdem ist der Trend Richtung Flachbildschirm nicht aufzuhalten. Während der Marktanteil für Flachbildschirme weltweit im Jahr 2000 bei 15 Prozent lag, ist er 2001 auf 31 Prozent gestiegen und soll in diesem Jahr bei 48 Prozent liegen. Nach Angaben von IDC haben im vergangenen Quartal die Stückzahlen von Flachbildschirmen erstmals die von Röhrengeräten überholt.

Dem Trend, Flachbildschirme auch für die TV-Wiedergabe einzusetzen, will NEC-Mitsubishi nicht folgen. "Unsere Intention ist es, gute PC-Monitore zu entwickeln - TV-Wiedergabe überlassen wir den anderen", sagt Hörgstetter. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Unternehmen keine Monitore für die Präsentation herstellt. Auch in diesem Markt will sich NEC-Mitsubishi mit großformatigen LC-Displays, zum Beispiel für Anzeigetafeln in Bahnhöfen und Flughäfen, positionieren. "Im Gegensatz zu Plasma-Displays zeigen LCD-Bildschirme keinen Einbrenneffekt und besitzen somit eine wesentlich höhere Lebensdauer", erklärt Hörgstetter.

www.nec-mitsubishi.de

ComputerPartner-Meinung:

Obwohl LCD-Bildschirme den CRT-Geräten den Rang ablaufen, entwickelt NEC-Mitsubishi auch an den Röhrengeräten weiter. Denn nicht nur im Osten stehen CRT-Geräte hoch im Kurs; auch hier zu Lande werden sie für bestimmte Anwendungen immer noch unentbehrlich bleiben. (jh)

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