Deutschland sourced aus

02.05.2003
In Deutschland kommt Outsourcing allen Unkenrufen zum Trotz doch in Mode. Wie Mummert Consulting herausfand, werden die entsprechenden Budgets stetig steigen.

In Deutschland kommt Outsourcing immer mehr in Mode. So sollen die entsprechenden Budgets in den kommenden fünf Jahren um 50 Prozent steigen. Die Ausgliederungen beschränken sich dabei nicht mehr nur auf einzelne Abteilungen der Firmen, sondern betreffen ganze Produktionsprozesse. Bisher intern erstellte Leistungen werden zunehmend von externen Zulieferern, so genannten Dienstleistungsfabriken, übernommen. Die Folge: Das Umsatzvolumen für dieses Business Process Outsourcing (BPO) wird dieses Jahr in Europa umgerechnet rund 200 Milliarden Dollar betragen. Zu diesen Ergebnissen kommt der "Managementkompass Dienstleistungsfabrik" von Mummert Consulting und dem FAZ-Institut.

Als Hauptgrund für die Ausgliederung von Unternehmensprozessen nennen 59 Prozent der befragten Unternehmen die Verbesserung der Kostenstruktur und der Kostendisziplin im Unternehmen. 42 Prozent der Unternehmen versprechen sich von der Konzentration auf ihre Kernkompetenzen Effizienzsteigerungen. Ebenso viele wollen durch Outsourcing ihren Service verbessern. Mehr als ein Drittel aller Befragten wollen durch Outsourcing die Forschungs- und Entwicklungsarbeit intensivieren. 34 Prozent verfolgen mit der Ausgliederung von Geschäftsprozessen das Ziel, ihre Kapitalkosten zu senken. Damit sich das Outsourcing für die Unternehmen jedoch überhaupt lohnt, muss damit mindestens ein Fünftel der Kosten eingespart werden können. Die Kosten eines Outsourcing-Projektes für Migration und Projektmanagement belaufen sich im Durchschnitt auf zwei bis sechs Prozent der erwarteten Kostenersparnis.

Die höchsten Wachstumsraten zeichnen sich jedoch im Outsourcing von Basisdienstleistungen ab. 63 Prozent der befragten Unternehmen wollen einfache Dienste und Basisprozesse auslagern. Die Dienste und Prozesse übernehmen entweder eigenständige Tochterunternehmen oder externe Anbieter, wie die Dienstleistungsfabriken. 54 Prozent wollen sich von Teilen ihrer Firmen-IT trennen oder diese komplett an externe Dienstleister abgegeben. Fast jedes zweite Unternehmen plant zudem Outsourcing im Personalwesen.

Anders sieht es im Kundenservice, im Vertrieb und im Produktabsatz aus. Hier sind so gut wie keine Ausgliederungen geplant. Der Grund: Die Unternehmen sehen diese Bereiche als ihre Kernkompetenzen an, auf die sie sich in Zukunft voll und ganz konzentrieren wollen. Ausgelagert werden daher hauptsächlich Prozesse aus der Wertschöpfungskette der Unternehmen, die von externen Dienstleistern günstiger und effizienter hergestellt werden können. Vorbild ist dabei die Automobilindustrie. In diesem Bereich sind durchschnittlich 70 Prozent der Wertschöpfung eines Pkw zugekauft. Im deutschen Bankensektor beispielsweise sind es dagegen nur 20 Prozent.

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Kleinvieh macht auch Mist - und selbst simple Basisdienste im IT-Umfeld, die ausgelagert werden, sorgen für steten Umsatz beim Fachhändler. Er muss sich nur als kompetenter Dienstleister präsentieren und dafür einen angemessenen Preis verlangen. (go)

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