Die Appliance fürs System-Management

25.03.2004
System-Management-Suites sind mächtige Softwarepakete, die Informationen über Hard- und Softwarekomponenten im unternehmensinternen Netz liefern. Netscout bietet auch noch die für diese Aufgabe optimierte Hardware dazu. Von ComputerPartner-Redakteur Dr. Ronald Wiltscheck

Netscouts (www.netscout.com) aus Hard- und Software bestehende Komplettlösung zum Messen der Netzwerk-Performance gibt es nun auch für die Linux-Plattform. Das ganze "nGenius Express Appliance" genannte Paket enthält ein spezielles Tisch- oder Rack-Gerät, eine Einzellizenz der "nGenius Performance Manager 2.0.1"-Software sowie eine optimierte Serverversion von Red Hat Linux.

Das Herzstück der Hardware bilden zwei 2,4-GHz-Intel-Xeon-Prozessoren mit einem 533 MHz schnellen Front-Side-Bus. Hinzu kommen ein Arbeitsspeicher von 4 GB, drei 73 GB fassende Festplatten sowie ein CD-ROM-Laufwerk. Die Netzwerkanbindung erfolgt via Fast- oder Gigabit-Ethernet, wahlweise auch über Fibre Channel.

Sonden sammeln die Daten und werten sie aus

Überwacht werden die Netzwerkkomponenten mittels nGenius-"Sonden" (siehe Produktfoto), die der Systemadministrator an strategisch bedeutenden Stellen innerhalb seines Netzwerkes platzieren muss. Die von Netscout selbst entwickelte, noch zu patentierende CDM-Technologie (Common Data Model) verspricht dabei, in die vom Netzwerkverkehr resultierenden Daten Ordnung zu bringen. Damit sollen die Performance-Informationen strukturiert aufbereitet werden, und das unabhängig davon, woher diese Daten stammen und welche Hard- oder Softwarekomponenten sie beschreiben.

So vermag die nGenius-Software die Leistungsfähigkeit von unterschiedlichen Applikationen im unternehmensinternen Netzwerk zu messen. Dazu zählen sowohl ERP-Suites wie SAP R/3 als auch Citrix-Anwendungen und herkömmliche Office-Programme, wie etwa die von Microsoft. Außerdem lässt sich mit dem Performance-Manager auch der Datendurchsatz nach draußen messen, verursacht durch E-Mails und Surfen im Web. Hierbei kann die Software zwischen dem normalen http-basierten Verkehr ins Internet und dem Zugriff via https auf verschlüsselte Seiten unterscheiden.

Auch in Weitverkehrsnetzen nutzbar

In räumlich verteilten Netzwerken ist der Sys-temadministrator prinzipiell in der Lage, über WAN (Wide Area Network)-Zugriff die Performance von Komponenten in allen Niederlassungen zu messen. Dabei kann er nicht nur die Verfügbarkeit der Anwendungen überwachen, sondern auch schnell auf auftretende Fehler reagieren. Zusätzliche Anschaffungen von Hard- oder Software können so gegenüber der Unternehmensleitung besser begründet werden. Auch die Einhaltung von Qualitätsvorgaben (Service Level Agreements, SLAs) lässt sich mit einer so ausgestatten System-Management-Suite überwachen. Hierfür sorgt ebenfalls die CDM-Technologie, die zwischen vorfahrtberechtigten und nachgeordneten Paketen in Netz zu unterschieden vermag.

Netscouts Komplettpaket zur Kontrolle der Performance in Netzwerken, nGenius Express Appliance, ist ab April 2004 erhältlich. Es kostet 60.000 Dollar; in diesem Preis ist bereits eine Lizenz der Performance-Manager-Software enthalten.

Meinung des Redakteurs

Eine spezielle Hardware-Appliance nur zum Messen der Performance im Netzwerk ist sicherlich nur eine Angelegenheit für größere Unternehmen. Dafür wird schon der Preis von 60.000 Dollar sorgen. Dennoch weist Netscouts Komplettlösung auch Vorteile auf: Sie benötigt keinen dezidierten extra zu wartenden Windows- oder Unix-Server.

Zur Startseite