Die Auswahl von Bandlaufwerken soll einfacher werden

28.11.1997
MÜNCHEN: Daß Datensicherung wichtiger ist als je zuvor, daran zweifelt heute eigentlich niemand. Aus dieser Erkenntnis allerdings die notwendigen Konsequenzen zu ziehen, wurde in der Vergangenheit nicht selten durch das kaum mehr zu überblickende Format-Chaos inkompatibler Bandtechnologien erschwert. HP, IBM und Seagate einigten sich jetzt auf eine gemeinsame, offene Formatspezifikation für Netzwerk-Speicherlösungen.Systemleistung und Datenkapazität sind in den letzten Jahren nahezu exponentiell gestiegen. Ein deutlicher Indikator ist das Wachstum von Server-Festplatten mit einer Kapazität über 10 GByte. Ihre Zahl stieg in den letzten fünf Jahren um den Faktor 4.

MÜNCHEN: Daß Datensicherung wichtiger ist als je zuvor, daran zweifelt heute eigentlich niemand. Aus dieser Erkenntnis allerdings die notwendigen Konsequenzen zu ziehen, wurde in der Vergangenheit nicht selten durch das kaum mehr zu überblickende Format-Chaos inkompatibler Bandtechnologien erschwert. HP, IBM und Seagate einigten sich jetzt auf eine gemeinsame, offene Formatspezifikation für Netzwerk-Speicherlösungen.Systemleistung und Datenkapazität sind in den letzten Jahren nahezu exponentiell gestiegen. Ein deutlicher Indikator ist das Wachstum von Server-Festplatten mit einer Kapazität über 10 GByte. Ihre Zahl stieg in den letzten fünf Jahren um den Faktor 4.

Ebenso gestiegen ist die Erkenntnis, daß die Bedeutung elektronischer Informationen kontinuierlich zunimmt und sie immer häufiger einen erheblichen Wert darstellen. Spätestens dann, wenn Kundendaten, Bilanzen, Umsatzstatistiken, Produktinformationen, Aufträge, Lieferscheine, Rechnungen oder andere unternehmensentscheidende Dokumente dem Daten-"GAU" zum Opfer fallen, wird der Sinn von Datenschutz-Investitionen deutlich.

Der EDV-Benutzer selbst ist der größte Risikofaktor

Information ist der wertvollste Teil eines jeden Systems und professionelle Anwender kennen die Notwendigkeit, ihre Daten zu schützen. Der Markt bietet viele unterschiedliche Speichertechnologien, die zwar den einen oder anderen Bedarf decken, doch global gesehen keine umfassende Gesamtlösung offerieren," beschreibt Michael Matson, Vizepräsident und General Manager von Hewlett-Packard, die jahrelang herrschende Situation.

Das Resultat war, daß sich viele Anwender zwar gegen den vermeintlich größten Datenfeind, die Computerviren schützten, dabei allerdings die Backup-Problematik oft in den Hintergrund gedrängt wurde. Während durch leistungsfähige Virenscanner die Gefahr einer Dateninfektion minimiert werden kann, sind Schutzmaßnahmen gegen den größten Risikofaktor deutlich aufwendiger. Es ist der EDV-Benutzer höchstpersönlich.

Angefangen vom versehentlichen Überschreiben einer Textvorlage über das Löschen einer Datei bis zum Formatieren der System-Festplatte, ist er für zwei Drittel aller Katastrophen selbst verantwortlich und damit der Datenkiller Nummer 1. Datenverluste durch menschliches Versagen lassen sich nur durch ein regelmäßiges, solides und vor allen Dingen weitgehend automatisiertes Backup in Grenzen halten.

Weniger Verunsicherung, mehr Investitionsschutz

Die Einführung einer neuen, offenen Magnetbandtechnologie als Alternative zum gegenwärtigen Angebot inkompatibler Speichertechnologien soll dazu beitragen, die in vielen Unternehmen herrschende Verunsicherung zu beseitigen und Defizite bei der Datensicherung abzubauen. Mit der Initiative, die HP, IBM und Seagate Anfang November der Öffentlichkeit präsentierten, möchten die Akteure nach den Worten von James Vanderslice, Vizepräsident und General Manager bei IBM, Abläufe in Unternehmen genauso vereinfachen wie die Kaufentscheidung der Kunden. Dazu soll eine größere Auswahl von Medien und Produktquellen beitragen. Außerdem erwarten die Initiatoren eine Beschleunigung der technischen Entwicklung dank Multivendor-Investitionen.

Ob sich die Befürworter des neuen Magnetband-Standards mit ihrem Schachzug gleichzeitig gegen eine heranwachsende Konkurrenz neuer optischer Medien wie DVD-RAM schützen wollen, bleibt offen. Nutznießer ist auf jeden Fall der Anwender, dem der neue Format-Standard einen besseren Investitionsschutz bietet, als bisherige proprietäre Lösungen. (sd)

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