Der CP-Querschläger

Die digitale Welt und das Leben danach

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Surfen macht so viel Spaß wie im Altpapier zu wühlen, sagt der "Querschläger". Ob das wieder anders wird?

Passend zur CP-Umfrage "Wer wird in diesem Jahrzehnt der digitalen Welt am ehesten seinen Stempel aufdrücken?" (--> Umfrageergebnis ansehen) hat sich auch unser "schreibender Fachhändler", der "CP-Querschläger" seine Gedanken gemacht:

"Das World Wide Web ist faktisch eine nervende Dauerwerbesendung."
"Das World Wide Web ist faktisch eine nervende Dauerwerbesendung."

Bis dieses Jahrzehnt vorüber ist und wir wissen, wer wem welchen Stempel aufgedrückt hat, wird noch viel passieren. Erinnern wir uns: Anfang des neuen Jahrtausends wurde beklagt, dass die hohen Kosten für Internetzugänge Deutschlands Anschluss an die digitale Welt behindern könnten. Es wurde orakelt, dass es Berufsbilder wie Informationsmanager geben müsste, die sich durch die Datenflut kämpfen, um den Müll von der Information zu trennen.

Und jetzt? Jeder für sich kämpft gegen Spam, redundante Mails und Informationen, die kein Mensch braucht – außer dem, der sie verschickt hat. Microsoft, einst Überkonzern des Millenniums, ist nur noch Mitläufer im Daten-Overkill des neuen Jahrzehnts. Immerhin: Der gläserne Mensch ist bereits Realität. Cyber-Kriege ebenfalls.

Aber nicht nur die Verblödung durch Fernsehen und Videospiele hat sich bewahrheitet, auch das Internet nimmt inzwischen Einfluss auf unsere kognitiven Fähigkeiten. Das World Wide Web, wie es früher betitelt wurde, ist faktisch eine nervende Dauerwerbesendung, gespickt mit vereinzelten Informationen in homöopathischen Dosen.

Die großen Fünf aus der Umfrage haben sicher einen Anteil an dieser Entwicklung – wie auch an künftigen Entwicklungen. Doch nur drei davon haben vor zehn Jahren bereits eine Rolle gespielt. Mit Glück könnten Apple, Intel oder Microsoft im Jahr 2020 noch Erwähnung finden.

Es könnte aber auch passieren, dass die informationsgeplagte Gesellschaft vor lauter bunt blinkenden Bildchen kein Interesse an elektronischer Kommunikation, Internet und kalter, passiver Desinformation mehr hat. Und dass das Internet samt Google und Facebook direkt in der Tonne landet – so wie die Werbung im echten Briefkasten.

Denn inzwischen macht Surfen so viel Spaß, wie im Altpapier zu wühlen. Tendenz weiter fallend. Wer weiß, ob das Web bis 2020 noch wichtig ist? Oder ob wir uns wieder um unser richtiges Leben kümmern statt um Avatare und virtuelle Bauernhöfe?

Mein Fazit: Bis 2020 wird der User der digitalen Welt seinen Stempel aufdrücken – wenn er es bis dahin noch darf!
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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