Die E-Mail-Maschine

29.07.2004
Sony Ericssons Top-Modell "P900" erhält einen würdigen Nachfolger. Das PDA-Handy "P910i"versteht sich mit gängigen E-Mail-Lösungen wie "Blackberry", lässt sich per Stift über die erweiterte Klapp-Tastatur einfach bedienen und kann bis zu 1 GB an Speicher adressieren. Von ComputerPartner-Redakteur Dr. Thomas Hafen

Seit Einführung des "P800" spielt Sony Ericsson in der Oberliga der PDA-ähnlichen (Personal Digital Assistant) Mobiltelefone eine gewichtige Rolle. Dessen Nachfolger, das "P900", erfreute sich gar so großer Beliebtheit, dass es zu Lieferengpässen und in der Folge zu einer ziemlich verärgerten Kundschaft kam. Beim nun vorgestellten "P910i" soll es diese Probleme nicht geben. "Wir können auch höhere Stückzahlen liefern", verspricht Martin Winkler, Marketing-Chef Deutschland beim Hersteller.

Dass die Nachfrage groß sein wird, ist angesichts der Funktionsfülle des Geräts durchaus wahrscheinlich. Besonders interessant für professionelle Nutzer ist die Möglichkeit, das PDA-Handy in die sichere Unternehmenskommunikation einzubinden. Das Gerät ist für E-Mail-Lösungen von RIM ("Blackberry"), Smartner, IBM, Extended Systems, Syncrologic, Seven Networks und Intellisync vorbereitet. Ab Werk kommt es allerdings ohne entsprechende Clients zur Auslieferung. Diese müssen entweder die Netzbetreiber oder die Unternehmen selbst installieren. Ein Standard-E-Mail-Client für POP3 (Post Office Protocol), SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) und IMAP4 (Internet Mail Access Protocol) ist dagegen standardmäßig enthalten. Probleme mit den weit verbreiteten PIM-Programmen (Personal Information Management) "Microsoft Outlook" und "Lotus Notes" soll es laut Winkler dank besserer Software auch nicht mehr geben.

Vier Texteingabe-Modi

Neben dem E-Mail-Empfang ist auch das Verfassen von Nachrichten komfortabler geworden. Dem Nutzer stehen vier verschiedene Verfahren zur Texteingabe zur Verfügung. Altbekannt ist die T9-Texterkennung, die eine Eingabe über die Mobilfunktastatur erleichtert. Darüber hinaus kann der Nutzer per Stift über das berührungsempfindliche Display Texte eingeben oder die aufklappbare Tastatur nutzen. Diese ähnelt dem Keyboard der Blackberry-Handhelds und bietet auf engstem Raum das von der Computerbedienung her bekannte "QWERT"-Layout. Für andere Märkte sind mehrere länderspezifische Tastaturlayouts verfügbar. Wer es ganz bequem haben will, kann schließlich auch noch eine Blue-tooth-Tastatur einsetzen und so seine Texte drahtlos auf das Mobiltelefon übertragen. Per "Blauzahn"-Technik und mithilfe der Applikation "Runestone" von Hewlett-Packard lassen sich ohne Kabel darüber hinaus Bilder, E-Mails und Kontaktdaten auf einem kompatiblen HP-Drucker ausgeben.

Auch beim Speicher hat das Spitzenhandy zugelegt. Während P900-Nutzer noch mit 16 MB internem Speicher und maximal 128 MB Kapazität per "Memory Stick Duo" auskommen mussten, legt das P910i deutlich zu. Neben einem internen Speicher von 64 MB steht über die "Memory Stick Duo Pro"-Serie von Sony bis zu 1 GB an Speicher zur Verfügung. Der Anwender hat somit reichlich Platz, um E-Mails und Anhänge zu speichern oder eine der rund 1.000 Applikationen zu nutzen, die es für das verwendete Betriebssystem "Symbian OS v7.0" gibt. Zu diesen Anwendungen gehören beispielsweise Nachrichtensammler wie "Avantgo" oder "Media Viewer", das Echtzeit-Börsenportal "Promyzer" oder der Internet-Browser "Opera".

Auch für selbst geschossene Bilder bleibt reichlich Stauraum. Die eingebaute Kamera liefert, wie schon beim Vorgänger, ohnehin nur eine VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel).Videobilder können maximal 176 x 144 Pixel groß sein.

Zugelegt hat das P910i bei der Farbtiefe. Das Display ist mit 208 x 320 Pixeln zwar genauso groß wie beim Vorgänger, kann aber bis zu 262.000 Farben darstellen. Der volle Farbumfang wird allerdings nur im Bildbetrachtungsmodus ausgenützt. Im Normalbetrieb bleibt es bei 65.000 Farben.

Das bessere Display und die gestiegene Funktionsfülle machen sich negativ beim Energieverbrauch bemerkbar. Obwohl mit dem gleichen Akkutyp wie das P900 ausgerüstet, liegen die Standby-Zeit bei 400 Stunden und die Sprechzeit bei 13 Stunden. Der Vorgänger hielt dagegen 450 beziehungsweise 16 Stunden durch.

Nicht geändert hat sich dagegen der Preis, der ohne Vertragsbindung weiterhin bei 749 Euro liegt. Wer trotz dieser Kosten das P910i erwerben will, der hat dazu ab September 2004 Gelegenheit.

<b>Kurzgefasst</b>

Hersteller: Sony Ericsson

Produkt: Mobiltelefon P910i

Produktgruppe: Telekommunikation

Verfügbarkeit: ab September 2004

Preis: 749 Euro

+ sehr hohe Verfügbarkeit

+ Kamera nur mit VGA-Auflösung

- braucht mehr Energie als der Vorgänger

Meine Meinung: Mit seiner Vorbereitung für sichere E-Mail-Lösungen und einer maximalen Speicherkapazität von mehr als 1 GB ist das P910i eine gute Investition in die mobile Zukunft.

www.sonyericsson.de

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