Wie zu erwarten war, kommt Siemens der Com-Skanadal teuer: Der Münchener Konzern muss in das Joint Venture Nokia/Siemens 300 Millionen Euro an Vermögenswerten nachzahlen und zugleich für alle Folgen der Schmiergeldaffäre gerade stehen. Das erklärte ein Siemens-Sprecher.
Das neue Gemeinschaftsunternehmens mit Nokia, in das Siemens seine Com-Abteilung eingebracht hat, geht belastet an den Start. Der 1. April ist geplant, doch Siemens Nahestehende bezweifeln diesen Termin. Nach ihren Angaben wurden Mitarbeiter auf einer Versammlung über den genauen Starttermin im Unklaren gelassen. Fragen nach diesem Termin wurden ausweichend beantwortet, erklärte ein Teilnehmer gegenüber ChannelPartner.
So oder so: Die Schmiergeld-Affäre im Hause Siemens belastet den Start. So sollen Kunden ihre Aufträge auf Eis gelegt haben; des Weiteren seien Verantwortliche derzeit nicht in der Lage, Kunden verbindliche Zusagen zu Projekten geben zu können. Zudem lasten die Ermittlungen der amerikanischen Steuerfahndung gegen den Münchener Konzern auf dem Joint Venture.
Infolge dessen hat Siemens sich bereit erklärt, für alle Folgen zu haften, die sich aus dem Skandal ergeben könnten. In einem Brief an die Mitarbeiter haben Siemens-Chef Klaus Kleinfeld und sein Nokia-Kollege Olli-Pekka Kallasvuo erklärt, das neue Unternehmen stelle die höchsten Ansprüche an die Integrität. (wl)