Die größte Herausforderung der Zukunft ist die Kommunikation

19.04.2001
Kleine und mittelständische Unternehmen sind beim Einsatz neuer Technologien noch relativ unsicher: Sie befürchten, dass die Qualität der Kundenbeziehungen unter einer ungebremsten Informationsflut leiden könnte.

Hewlett-Packard will es ganz genau wissen: Um herauszufinden, welche Anforderungen kleinere und mittlere Unternehmen (KMUs) an die Geräte haben, die sie in ihren Büros einsetzen, hat der Hardware-Riese eine europaweite Studie in Auftrag gegeben. Diese sollte zunächst einmal klären, mit welchen geschäftlichen Herausforderungen die Zielgruppe zu kämpfen hat und mit welchen Strategien sie darauf reagiert.

Nicht weiter überraschend ist, dass die größten Herausforderungen für die europäischen KMUs darin bestehen, das Unternehmenswachstum zu bewältigen, im Wettbewerb zu bestehen, neue Kunden zu gewinnen, sich an die Marktanforderungen anzupassen und den vorhandenen Kundenstamm zu halten. Um diese Ziele zu erreichen, wollen die befragten Unternehmen in erster Linie neue Märkte erschließen, die Zufriedenheit ihrer Kunden steigern und neben dem Firmenimage auch die Kommunikation mit den Kunden verbessern. Bei den in Deutschland befragten Unternehmen liegt der Schwerpunkt nicht viel anders (siehe Grafik).

Zukunftsaufgabe elektronische Kommunikation

Dabei herrscht unter allen Befragten weit gehend Einigkeit, dass die elektronischen Kommunikationsmöglichkeiten in den nächsten beiden Jahren eine herausragende Rolle innerhalb der Geschäftsstrategie spielen werden. Allerdings wissen viele Unternehmen noch nicht, wie diese in das existierende Geschäft integriert werden sollen. Einige Unternehmer machen sich sogar Sorgen, dass der Einsatz neuer Tech-nologie die Qualität der Kundenbeziehungen beeinträchtigen könnte. Als problematisch gilt dabei, dass viele Kunden entweder über keine Möglichkeiten zur elektronischen Kommunikation verfügen oder eine andere Technik als das eigene Unternehmen einsetzen.

Viele der Befragten fürchten außerdem, dass der gleichzeitige Einsatz verschiedener Kommunikationswege zu einem sprunghaften Anstieg beim Informationsaufkommen führen könnte: Auf Telefonate folgen Mails, die werden wiederum von normaler Post begleitet, Meetings sind die Folge, die Telefonate und Mails nach sich ziehen und so fort. Deshalb versuchen die KMUs, die Wege zu verändern, um die Informationsflut einzudämmen, gleichzeitig Fehler zu reduzieren sowie die Sicherheit der Kommunikation zu verbessern und damit den Kundenerwartungen zu entsprechen.

Papiergestützte Kommunikation bleibt unverzichtbar

Zwar lässt die Hinwendung zu neuen Techniken die traditionellen Mittel wie Telefon, Brief und Fax offenbar an Bedeutung verlieren, doch das papierlose Büro rückt dennoch in weite Ferne - was den Auftraggeber der Studie natürlich freut. So halten mehr als drei Viertel aller Befragten Drucker auch in absehbarer Zukunft für notwendig. Im Bereich Finanzen und Dienstleistungen glauben sogar 69 Prozent, der Einsatz von Druckern sei weiterhin "absolut unverzichtbar".

Insgesamt rechnen 54 Prozent aller europäischen Unternehmen mit einem konstanten Einsatz der Printer in den nächsten zwei Jahren. Fast ein Drittel geht davon aus, dass die Druckernutzung sogar noch zunehmen wird. Dafür gibt es natürlich gute Gründe: Europaweit sind zwei Drittel aller Kunden noch nicht per E-Mail erreichbar und werden weiterhin mit Papierdokumenten kontaktiert. In Deutschland stützen sich sogar 98 Prozent der befragten Unternehmen bei der Kommunikation mit den Kunden noch immer überwiegend auf das Fax. Trotz zahlreicher elektronischer Möglichkeiten gab knapp ein Drittel an, die traditionellen Mittel in den vergangenen beiden Jahren unverändert stark genutzt zu haben.

Die europäischen KMUs drucken vor allem, um zu archivieren, um rechtliche Anforderungen zu erfüllen, um Dokumente besser lesen und Kopien von ihnen erstellen zu können. Im Vergleich zu elektronischen Kommunikationsformen werden Ausdrucke insgesamt als authentischer eingeschätzt und erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit: 87 Prozent aller Befragten halten die Qualität des gedruckten Materials für einen wichtigen Imagefaktor, und 71 Prozent glauben, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Qualität der Unternehmenskommunikation und dem Firmenwachstum gibt. Oft scheitert der moderne Kontaktaufbau aber schlichtweg am Know-how: Zwar verfügen 87 Prozent aller Unternehmen über E-Mail, aber nur 52 Prozent kön-nen aus dem PC faxen, und nur 27 Prozent beherrschen das Fax-toE-Mail.

Universalgeräte sind jetzt gefragt

Der Drucker wird also auch weiterhin seinen Platz in den europäischen Büros haben, wenn auch immer häufiger in erweiterter Form: So sind beispielsweise 64 Prozent aller europäischen und sogar 82 Prozent aller befragten britischen Unternehmen der Auffassung, dass Multifunktionsgeräte eine "wertvolle Ergänzung" für sie wären. 32 Prozent der europäischen und 40 Prozent der deutschen Betriebe verfügen bereits über Alleskönner, die drucken, scannen, kopieren, faxen und E-Mails versenden.

Als die wichtigsten Vorteile nennen die Besitzer die Platz- und Preisersparnis, die Flexibilität sowie die Möglichkeit zur Umwandlung papiergestützter in elektronische Information. Dicht dahinter folgen der hohe Integrationsgrad von Hard- und Software, die leich-te Bedienbarkeit, die verbesserte Produktivität und schließlich die Möglichkeit, auf ein gesondertes Faxgerät beziehungsweise einen Kopierer zu verzichten. In der Wertschätzung der verschiedenen Funktionen liegt mit 59 Prozent die Möglichkeit zum Drucken ganz vorn, gefolgt von der Faxfunktion mit 27 Prozent, der Kopierfunktion mit 13 Prozent und schließlich der Scan-Funktion mit vier Prozent.

Bei der Kaufentscheidung orientieren sich die Befragten generell an einer Reihe von Kriterien: 79 Prozent achten auf Kostenersparnis, 61 Prozent auf Verbesserungen bei der Produktivität, 55 Prozent auf eine umfassende Integration von Hard- und Software, 45 Prozent auf Platzersparnis, 44 Prozent auf verbesserten Farbdruck, 42 Prozent auf die Kombinierbarkeit verschiedener Funktionen. 43 Prozent gaben an, künftig leisere Geräte in ihrem Büro haben zu wollen.

Hewlett-Packard wieder ganz vorn dabei

Und natürlich wird dabei der Marktführer bestätigt: 54 Prozent der Befragten bevorzugen Geräte von Hewlett-Packard. Entscheidend für die Wahl waren bei den HP-Benutzern neben dem Support auch die guten Erfahrungen in der Vergangenheit und schließlich das Vertrauen in eine bekannte Marke.

Doch auch Markenvertrauen fällt nicht vom Himmel, sondern lässt sich an klaren Faktoren festmachen: 89 Prozent aller Befragten, also auch Nichtbenutzer von HP-Geräten, nennen hier die Produktzuverlässigkeit, 84 Prozent frühere Erfahrungen mit den Geräten eines Herstellers, 81 Prozent legen Wert auf zuverlässigen Service und Support, 66 Prozent auf einen allgemein guten Ruf, und 50 Prozent erwarten einfach nur technische Innovationen.

www.hewlett-packard.de

ComputerPartner-Meinung:

Endlich liefert eine Studie mal nicht nur positiv gefärbte Absatzerwartungen, sondern beschäftigt sich auch mit den Wünschen der Kunden und den Ängsten der Unternehmer. Interessant ist vor allem der technische Standard der Kunden: Die meisten stehen neuen Technologien skeptischer gegenüber, als uns die meisten Prognosen glauben machen wollen. (mf)

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