Die IT-Preise sind ein langer, ruhiger Fluß

20.02.1998

MÜNCHEN: Wie in der letzten Ausgabe von ComputerPartner berichtet, sagen die Auguren von "Dataquest" einen guten PC-Umsatzfür das neue Jahr voraus, insbesondere im Geschäft mit dem Mittelstand. Die Preise sind derzeit recht stabil. Eine Chance also für den Händler, sich wieder mehr dem Verkauf zu widmen als dem Einkauf. Die Daten stammen aus dem ComputerPartner Informationssystem.

Brot- und Butter-Notebooks

Mit dem Schwenk hin zu Pentium II-Prozessoren hat sich Intel selbst in Zugzwang gesetzt. Die Gehäuse dieser Prozessorfamilie sind für Notebooks einfach zu groß. Folgerichtig gibt es den klassischen MMX-Pentium jetzt auch bis zu 266 MHz Taktfrequenz, und speziell für Notebooks in besonders kleinen Gehäusen. Die hier betrachteten Modelle mit einer 133er CPU sind daher bald zum alten Eisen zu rechnen. Noch lohnt sich aber der Handel mit diesen Geräten, sind sie doch die ideale Ausstattung für den mobilen Anwender: Die Leistung reicht aus, der Preis ist günstig. Für die Chefetage sollte man jedoch über größer dimensionierte Rechner nachdenken.

Jubiläum für MMX-Rechner

Seit genau einem Jahr betrachten wir im ComputerPartner-Preisindex PCs mit Prozessoren der MMX-Technologie. Ursprünglich für den Privatanwender gedacht, wurden sie in dieser Zeit zur Standardausstattung auch für den Büroeinsatz. Hat diese Entwick

lung anfangs noch Probleme mit dem Finanzamt bereitet, führt heute kein Weg an Multimedia-Ausstattung auch für den Arbeitsplatz vorbei. In Form des Pentium-I wird diese Technik jedoch nicht mehr lange zu bewundern sein, steht doch Pentium-II als neuer Standard vor der Lagertür. Entsprechend ist der durchschnittliche Preis auch wieder um deutliche 2,8 Prozent nach unten gegangen.

Festplatten machen Freude

Die Festplattenpreise fallen - sicher keine überaus originelle Feststellung. Tatsächlich wird derzeit allerorts mehr von Preisentwicklungen gesprochen, als von technologischen Fortschritten. Hersteller wie Distributoren lamentieren über volle Lager, müssen sich jedoch dann auch den Vorwurf gefallen lassen, am Markt vorbei produziert zu haben. Den Händler kann's freuen, braucht er doch keine große Lagerhaltung betreiben, sondern kann seinen Festplattenbedarf tatsächlich dort decken, wo er die günstigsten Konditionen erhält. Hier und da hört man zwar Stimmen, die eine Allokation prophezeien, aber dies gehört schon seit Monaten zum gewohnten Bild.

Neuer Impuls für Farbtinte

Der Markt für Farbtintenstrahldrucker mit einer Auflösung von 600 dpi wird seit Jahren von Hewlett-Packard mit seinen Deskjets in den verschiedensten Varianten dominiert. Neu im Programm ist das Modell 720C, das die Modellpalette für den Soho-Markt nach oben abrundet. Seit geraumer Zeit fährt HP gut damit, klar getrennte Produktfamilien für den Soho-Markt und den Großanwender anzubieten, wobei neue Techniken der Profilinie nach kurzer Zeit auch für die Käufer der preiswerteren Familie zu haben sind. Der Durchschnittspreis hat durch den Modellwechsel auch eine leichte Steigerung um 1,6 Prozent erfahren.

Monitore bald unter Druck?

Nach wie vor stabil ist der Preis für 17-Zoll-Monitore: 1.033 Mark sind vom Händler durchschnittlich zu bezahlen, gerade mal 18 Mark weniger als im Vormonat. Die Konkurrenz wird jedoch größer. Mit AOC betritt ein Hersteller den europäischen Markt, der bisher nur als OEM-Lieferant bekannt war. Wie das seinen OEM-Kunden gefällt, wird sich zeigen, müßten sich doch deren Margen reduzieren. Vor einigen Jahren hat dies schon Iiyama gezeigt, deren Wechsel vom Hauslieferanten von Mitsubishi zur eigenständigen Marke den Preisverfall der damals noch sehr teuren 17-Zoll-Monitore eingeläutet hat. Neue Konkurrenz wächst auch ganz langsam mit den TFT-Displays heran.

Modems: 52-k ist in

Zwar schimpft der eine oder andere Anwender noch immer über technische Probleme, aber der Trend ist eindeutig: Kaum einer der maßgeblichen Modemanbieter kann es sich noch leisten, kein Gerät mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 52-kBit/s zu offerieren. Der Preisverfall ist freilich groß - diesen Monat 5,9 Prozent - und die Margen schwinden. Wohl dem Händler, der auch Internet-POPs bedient: Die Umstellung der DFÜ-Server ist wesentlich umsatzträchtiger als das Einzelgeschäft mit Modems. Die günstigsten Modems dieser Klasse gelangen übrigens für 169 Mark ins Händlerlager, die teuersten für 470 Mark.

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