Die richtige Software für den individuellen Webauftritt

10.10.2002
Die Zeiten, in denen man HTML-Kenntnisse zum Erstellen einer Website brauchte, sind vorbei. Die mühevolle Arbeit der Seitenprogrammierung erledigen heute verschiedene Webeditoren.

Nicht alle Anwender haben die gleichen Ansprüche an ein Webtool und verfügen auch nicht über ein und denselben Kenntnisstand. Mittlerweile gibt es zahlreiche so genannte Wysiwyg-Editoren (What you see is what you get) auf dem Markt, die um die Gunst der Kunden buhlen. Angefangen von Einstiegslösungen unter 100 Euro bis hin zu Highend-Tools, die für etwa 1.000 Euro zu haben sind. Das Prinzip ist bei allen ähnlich: Mit der Software lassen sich Webseiten erstellen, aktualisieren und anschließend ins Web stellen, vergleichbar mit einem Textverarbeitungs- oder Layout-Programm. HTML-Kenntnisse braucht man dazu meist nicht. Einige Tools bieten bereits vorgefertigte Layouts an, die nur noch mit den entsprechenden Inhalten gefüllt werden müssen. Individualität bleibt hier jedoch meist auf der Strecke. Um die Homepage aufzupeppen, gibt es zudem noch Programme, mit denen sich Animationen erstellen lassen. Diese Effekte sollten jedoch sparsam eingesetzt werden. Nur so hält sich die Ladezeit der Internetpräsenz in Grenzen.

Das passende Webtool für jeden

Sowohl an Einsteiger als auch Fortgeschrittene richtet sich Microsoft mit der Software "Frontpage". Mit der Lösung lassen sich nicht nur Internetseiten erstellen, sondern auch verwalten. Die Benutzeroberfläche von Frontpage entspricht in Aufbau und Menüsteuerung den anderen Office-Applikationen. Dabei sollen sich ohne Programmierkenntnisse voll funktionsfähige Webseiten entwickeln lassen. Neben den Smart-Tags aus Office XP sind in Frontpage 2002 auch die so genannten Share-Point-Teamservices enthalten. Diese sollen es ermöglichen, eine Teamwebsite für Intranet- und Internetbenutzer einzurichten, um den Content gemeinsam zu nutzen. Frontpage ist in der Lage, einzelne Seiten zu veröffentlichen und Fotosammlungen anzulegen.

Der Preis für die Vollversion beträgt etwa 200 Euro, das Update kostet die Hälfte.

Der "Web Editor 5" von Namo soll besonders Einsteigern ohne Programmiererfahrung den Weg zur eigenen Internetpräsenz eröffnen. Das Tool funktioniert ähnlich wie ein Textverarbeitungsprogramm: Nach der Texteingabe lässt sich dessen Größe und Schriftart verändern. Auch die Optik des Hauptfensters erinnert an das von Frontpage. Es ist möglich, zwischen Bearbeitungs-, HTML- und Vorschau-Modus zu wählen. Mit dem Webeditor von Namo hat der User die Möglichkeit, ganze Excel-Dateien zu importieren, wobei aus den Tabelleninhalten bei Bedarf entsprechende HTML-Diagramme generiert werden. Auch Word-Dateien sowie ganze Datenbanken lassen sich einfügen. Um die Download-Zeiten für Bilder zu reduzieren, kann das Tool laut Anbieter automatisch eine Thumbnail-Galerie erstellen. Preis: rund 150 Euro.

Der Webeditor "Net Objects Fusion 7" aus dem Hause Website Pros eignet sich ebenfalls für Einsteiger und ist derzeit nur in der englischen Version erhältlich. Die Erstellung eines Internetauftritts beginnt mit der Festlegung der Site-Struktur. Dank Drag&Drop-Oberfläche lassen sich Veränderungen einfach vornehmen. Die Software bietet dem Anwender einen Site-Wizard, Website-Templates sowie einen so genannten Photo-Gallery-Builder. Dieser lädt digitale Bilder auf die Website. Das Tool unterstützt zudem die Einbindung von Datenbanken und Excel-Tabellen. Rund 190 Euro muss man für Net Objects Fusion 7 ausgeben.

Gehobenere Preisklasse für Profis

An professionelle Anwender richtet sich Macromedia mit der Software "Dreamweaver MX". Mit dem Tool lassen sich Anwendungen von der einfachen Website bis hin zur komplexen Webanwendung produzieren - visuell oder auf Code-Ebene. Die Benutzeroberfläche ermöglicht den direkten Zugriff auf mehrere Dokumentenfenster gleichzeitig. Dreamweaver besitzt einenintegrierten Texteditor, in dem der Anwender verschiedene Änderungen vornehmen kann. Sämtliche Entwicklungsarbeiten können im Projektteam mit ein und demselben Tool durchgeführt werden. Die Mitarbeiter bedienen sich einer gemeinsamen Oberfläche, die sie ihren individuellen Anforderungen anpassen können. Zudem werden vorgefertigte Layouts und Code-Bibliotheken mitgeliefert. Um das Layout zu testen, können Live-Daten in die Entwurfsansicht übertragen werden. 480 Euro muss man für das Tool ausgeben. Ebenfalls an Webdesigner richtet sich Adobe mit "Go Live 6.0", mit dem sich komplexe Seiten erstellen lassen sollen. Dank integriertem Web-Workgroup-Server sollen sich Webseiten im Team erstellen und pflegen lassen. Go Live unterstützt XML, sodass Print-Inhalte für die Verwendung im Web umfunktioniert werden können, so der Anbieter. Neue Authoring-Funktionen erlauben zudem die Erstellung, Vorschau und Veröffentlichung von Inhalten für mobile Geräte direkt aus Go Live heraus. 550 Euro muss man für die Vollversion der Software hinlegen, das Update ist für 130 Euro zu haben.

www.microsoft.de

www.namo.com

www.websitepros.com

www.macromedia.com

www.adobe.de

ComputerPartner-Meinung:

Webeditoren gibt es viele. Den passenden für sich persönlich zu finden ist jedoch keine leichte Aufgabe: Das Tool muss den Anforderungen, aber auch den Fähigkeiten und Kenntnissen des Anwenders entsprechen. Für den Einsteiger ist es sicherlich empfehlenswert, einen solchen Editor zu nutzen, bevor er seitenweise HTML-Code büffeln muss. Aber auch für Profis sind die Tools nicht uninteressant. (kat)

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