Der CP-Querschläger

Die Suche nach dem richtigen Weg

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Schnelle Produktzyklen, hohe Investitionen, geringe Margen – ein Fachhändler stellt sich die Sinnfrage.

Passend zur CP-Umfrage "Worin wollen Sie im Jahr 2011 investieren?" (--> Umfrageergebnis ansehen) hat sich auch unser "schreibender Fachhändler", der "CP-Querschläger" seine Gedanken gemacht:

"Die ITK-Branche, insbesondere der Fachhandel, ist einmal mehr auf der Suche nach dem Weg."
"Die ITK-Branche, insbesondere der Fachhandel, ist einmal mehr auf der Suche nach dem Weg."

Prosit 2011 und Weltfrieden! Damit hätten wir auch das abgehakt. Zurück zum Geschäft.

Was machen wir eigentlich mit der ganzen Kohle aus dem Jahr 2010, dem Jahr des Wirtschaftswunders? Investieren natürlich. Doch in was? Wenn die eine Gruppe selbst ernannter Marketingexperten den "neuen" Fernseher und alles, was dazugehört, als Verkaufsschlager preist, kommen die nächsten Auguren und reden diesen Hype wieder klein.

Zur Cloud sage ich ohnehin nichts mehr und zu klassischen Dienstleistungen nur so viel: Schön, wenn sie nachgefragt werden. Noch schöner, wenn sie auch bezahlt werden. An das Märchen von der baldigen Vollbeschäftigung als Binnenmarktmotor mag ich in meinem Alter nicht mehr glauben.

In neues und altes Personal investieren will immerhin ein knappes Drittel der Umfrageteilnehmer. Ist das nicht ein bisschen wenig angesichts der Ankündigungen, dass 2011 ein Jahr der Berater sein soll? Bisher waren Umsatzgenies und Verkäufer gefragt. Es wäre fast ein Wunder, würde sich das tatsächlich ändern.

Auch dass beim Online-Verkauf keine großartigen Zuwächse mehr am Horizont stehen, scheint sich herumgesprochen zu haben. Nur jedes achte Unternehmen mag noch in Webshops investieren. Womit ließe sich also noch Geld verdienen? Knapp ein Fünftel will gar neue Geschäfts- oder Produktbereiche eröffnen. Nicht gerade ein Zeichen für Zufriedenheit mit dem bisher Vollbrachten.

Da grübelt man sich jeden Morgen erneut ins Koma, wie es wohl weitergeht, welche Produkte sich durchsetzen und wie sich die nächsten Jahre entwickeln, und andere fahren mit dem Maybach in die Metro, kaufen einen Sack Bratwürste und verticken sie mit 250 Prozent Gewinn an die täglich neu hungernde Stadtbevölkerung.

Unsere Produkte dagegen verderben noch schneller, die Investitionen sind ungleich höher und die Verkaufsmarge bemitleidenswert. Die ITK-Branche, insbesondere der Fachhandel, ist einmal mehr auf der Suche nach dem Weg. Das Ziel heißt: Überleben!

Mein Fazit: Aussteigen aus der ITK, solange es noch geht. Wer noch nicht bei den Großen ist oder eine Nische gefunden hat, wird es schwer haben.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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