Passend zur CP-Umfrage "Glauben Sie, dass Ultrabooks zu einem zusätzlichen Geschäft für den Fachhandel werden?" (--> Umfrageergebnis ansehen) hat sich auch unser "schreibender Fachhändler", der "CP-Querschläger", seine Gedanken gemacht:
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Gerade als sich beim Verbraucher die Erkenntnis breit macht, dass Netbooks nicht wirklich zu etwas zu gebrauchen sind außer zu Tätigkeiten, die ein durchschnittliches Smartphone auch beherrscht, wird rechtzeitig zum Jahresendgeschäft die nächste Etappe digitaler Hype-Produkte eingeleitet: Das Ultrabook kommt! Dünn wie ein MacBook Air, unflexibel wie ein Netbook, aber dafür mit größerer Bilddiagonale.
Intel, das sich als "Erfinder" dieser neuen Note-/Netbook-Klasse sieht, träumt von 40 Prozent Marktanteil im Notebook-Revier bis Ende 2012. Angeblich hat die größte Anwenderumfrage, die Intel je veranstaltet hat, zu dem Ergebnis geführt, dass die Welt Ultrabooks braucht.
Nun ja, Intel und seine Klientel hatten schon des Öfteren unterschiedliche Ansichten über erfolgreiche Konzepte. Mal passte der Speicher nicht, mal war der Prozessor fehlerhaft, mal war das Design untauglich – oder die Kunden haben einfach nicht gekauft. Hätte Intel jemals einen ernsthaften Konkurrenten gehabt – sorry AMD-Fans – ich glaube nicht, dass es dieses Unternehmen noch gäbe.
Nun hat Intel wieder einmal festgelegt, was zu einem Ultrabook gehört und was nicht, sogar, was es kosten darf. Aber leider kommt der geplante und zu verwendende Chipsatz dieses Jahr nicht mehr, von den Prozessoren ganz zu schweigen. Die Preisgrenze von 1.000 Dollar überschreiten nahezu alle gebrauchsfähigen Ultras, und auf dem neuesten Stand der Technik sind sie ebenfalls nur optisch.
SSD-Platten sind noch zu teuer, also wird mit Kombi-Technik geschummelt, USB 3.0 ist nicht überall Standard, und für optische Laufwerke ist ohnehin kein Platz. Vielleicht weil Intel keine Blu-ray-Laufwerke verkauft? Und damit niemand auf die Idee kommt, spieletaugliche Grafik einzubauen, ist die On-Chip-Lösung HD3000 bislang noch alternativlos, um mich wirtschaftspolitisch korrekt auszudrücken. Wenn Ultrabooks wenigstens eine Dockingstation hätten, um als Notebook-Ersatz zu taugen! Aber so?
Mein Fazit: Schön sehen sie aus, die Ultrabooks – aber das war es dann auch.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)