Die US-Grossisten kauften und verkauften, was das Zeug hielt

12.10.1998

MÜNCHEN: Es war kein Jahr für schwache Nerven bei den deutschen Vorzeigedistis. Die US-Grossisten spielten 1998 Monopoly pur, nachdem sie sich schon in der jüngsten Vergangenheit mit allem schmückten, was hierzulande in der Vermarktungsszene von sich reden machte. Auch wenn nicht immer alles glatt ging - Fakt nach diesem Jahr ist: Die deutschen Vollsortimenter sind fest in amerikanischer Hand.Für Marktforscher und -Insider stand bereits zu Beginn dieses Jahres fest: Der Shake-out in der Distributoren-Landschaft wird weitergehen. "Der Appetit der Big Player unter den Broadlinern ist längst noch nicht gestillt, die 'Merger-Mania' wird 1998 weitergehen", konstatierte beispielsweise Max Hotopf, Analyst beim britischen Marktforschungsunternehmen PC Europe, mit Blick auf die US-Größen Ingram Micro, Tech Data und CHS. Und Macrotron-Chef Michael Kaack sekundierte: "Globalisierung heißt der Trend. Die Großen werden weiter zukaufen!"

Kaack selbst ahnte zu jenem Zeitpunkt allerdings nicht, daß er mit seinem Unternehmen noch einmal in Übernahmewirren würde verstrickt werden. Denn Macrotron war eigentlich aus dem Rennen, nachdem Tech Data die Dornacher Mitte 1997 geschluckt hatte. Doch der US-Grossist aus Clearwater in Florida trachtete nach mehr. Die Nummer eins im Markt, Ingram Mircro, im Visier, streckte man im Februar die Fühler nach der europäischen Nummer eins, Computer 2000, aus.

Verkauf um jeden Preis

Tech Data war zu Ohren gekommen, daß der Münchner Mischkonzern Viag die 1995 gekaufte, aber mittlerweile in Ungnade gefallene Computertochter so schnell wie möglich verkaufen wollte. Der Grund: Kurz bevor Viag über seine Handelstochter Klöckner & Co. (Klöco) bei dem Münchner Großhändler eingestiegen war, hatte dieser den langersehnten Schritt in die USA gewagt und Ameriquest, ein Konglomerat aus US-Distis, gekauft. Das Unternehmen stellte sich indes nach der Übernahme als überaus marode heraus. Fortan hatte C2000 alle Hände voll damit zu tun, die US-Neuerwerbung zu sanieren. Das drückte kräftig auf die Ergebnisse, verärgerte die Aktionäre und brachte Mehrheitseigner Viag auf die Barrikaden. Und so wurde bereits Mitte vergangenen Jahres konzernintern heftig über die Zukunft von C2000 diskutiert. Nachdem in der Führungsspitze des Mischkonzerns alle Ressentiments ausgeräumt waren, stand der Veräußerung nichts mehr im Wege.

Der Vollsortimenter aus Florida hatte somit leichtes Spiel, als im März die Verhandlungen eingeleitet wurden. Schon wenige Wochen später war man sich handelseinig: Die Klöco gab ihren 80prozentigen C2000-Anteil an die Kalifornier ab und erwarb im Gegenzug Tech-Data-Aktien sowie Aktienoptionen im Rahmen einer Wandelschuldverschreibung. Laut Viag belief sich der Wert des Deals auf rund 720 Millionen Mark. Damit festigte Tech Data nicht nur ihre Position in Europa, sondern schnupperte in puncto Umsatz auch an der Pole position im Weltmarkt der Distribution. Ingram Micro mit Einnahmen von mehr als 30 Milliarden Dollar ist zwar nach wie vor die unbestrittene Nummer eins, doch zusammen mit C2000 kam Tech Data Anfang des Jahres insgesamt auf einen Umsatz von rund 27 Milliarden Dollar.

Nach der Freude kommt die Ernüchterung

So groß die Freude über den C2000-Deal bei den Amerikanern war, so schnell wurde ihnen aber auch die ganze Tragweite ihrer Kaufaktivitäten klar. Denn die beiden größten deutschen Vollsortimenter unter einem Dach zu haben, rief nicht nur die Kartellbehörden auf den Plan. Vielmehr wetzten die Bosse von Macrotron und C2000 gleich die Messer. Beide machten unmißverständlich klar, daß eine Zusammenlegung sinnlos sei und man weiterhin als Wettbewerber am Markt agieren würde. Macrotron-Chef Kaack tönte: "Wir stehen seit 20 Jahren mit C2000 im Wettbewerb, und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern." Ins gleiche Horn stieß C2000-Lenker Walter von Szczytnicki: "Wir haben unseren Mitarbeitern gesagt, Macrotron wird unserer Konkurrent bleiben." Außerdem werde man dem Aufsichtsrat empfehlen, beide Distributoren nicht zusammenzulegen.

"Ein Zusammenschluß mit Macrotron wäre betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll, weil es dadurch zu Überschneidungen bei Lieferanten und Kunden kommen würde." Darüber hinaus seien dadurch die "hervorragende Ertragssituation und Arbeitsplätze gefährdet".

In der Händlerszene betrachtete man die Kapriolen von Tech Data mit gemischten Gefühlen. Erwin Nützel, Mitglied der Geschäftsleitung der Münchner Seemüller GmbH, betonte, er fände es gut, "wenn es nur noch einige wenige, dafür aber starke Distributoren" gebe. Auch Margot Lehmair, Geschäftsbereichsleiterin Computer/Bürotechnik beim Schulz Bürozentrum in München, begrüßte den jüngsten Tech-Data-Coup, weil C2000 "ein frischer Wind" mit Sicherheit gut tue. Sorgen aber bereitete der Managerin wie auch anderen Händlern die Zukunft von Macrotron. Lehmaier: "Meiner Meinung nach kann Tech Data nicht beide Distributoren halten." Dazu seien die Produktpaletten zu ähnlich. Macrotron, schob sie nach, würde deshalb viel besser zu Ingram Micro passen.

Davon wiederum wollte Macrotron-Vormann Kaack nichts wissen. "Neben der Entrichtung des Kaufpreises hat Tech Data seit der Übernahme schon erheblich in unser Unternehmen investiert." Das war zwar nicht von der Hand zu weisen, doch hatte der neue Eigner mittlerweile auch Bekanntschaft mit den erbosten Macrotron-Anlegern gemacht, was ihnen das Engagement bei den Dornachern gehörig vermieste. Die Kleinaktionäre, wütend über den beschlossenen Rückzug des Unternehmens von der Börse und der damit verbundenen Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft, machten die Hauptversammlung im April zum Tollhaus. Zuletzt mußte gar ein Einsatzkommado der Polizei gerufen werden, um die Veranstaltung noch ordnungsgemäß über die Bühne bringen zu können. Noch heute sind den Dornachern fünf bis sechs Anfechtungsklagen seitens der Anleger gegen die geplante Umfirmierung anhängig.

Noch während Händler und Lieferanten inklusive der Beteiligten über die Zukunft von C2000 und Macrotron unter dem Tech-Data-Dach spekulierten, stellte der Disti klammheimlich in Kaliforniern die Weichen. Für rund 100 Millionen Dollar diente man Macrotron dem Erzrivalen Ingram Micro an, der dankend annahm. Zum einen hatte der US-Grossist ohnehin schon längere Zeit mit den Dornachern geliebäugelt, sich zum anderen mit seinen Zukäufen zuvor in Deutschland nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Daß die Akquisition von J&W im Herbst vergangenen Jahres eher zum Flop denn zur Verstärkung geworden war, wußte längst die gesamte Branche.

Öfter mal was Neues

So reichte Tech Data Macrotron Mitte Juni an Ingram Micro weiter - und alle Wogen schienen endlich geglättet. Michael Kaack, erleichtert über die neuen Verhältnisse, weil sie ihm nämlich den Machtkampf um den Chefposten ersparten - Ingram Deutschland war just zu diesem Zeitpunkt durch den Ausstieg von Ex-J&W-Lenker Sven Janssen führerlos geworden -, sendete frohgemut flotte Kampfansagen an C2000 und vergaß dabei auch den Dritten im Bunde, CHS, nicht: "Bis allerspätestens 2001 sind wir in Deutschland die Nummer eins."

Und tatsächlich vergeudet der Macrotron-Chef keine Zeit. Ingram Deutschland ist zwar wie Macrotron noch eine Tochtergesellschaft von Ingram USA, aber vieles spricht dafür, daß das marode Unternehmen Stück für Stück in den Dornacher Vollsortimenter eingegliedert wird. Kaack selbst hält sich mit konkreten Aussagen zurück. Verständlich: Der Stachel der jüngsten und noch immer nicht ausgestandenen unguten Erfahrungen mit den Kleinaktionären sitzt tief. So betont denn Kaack unermüdlich: "Wir wollen Entscheidungen treffen, die rechtlich unanfechtbar sind." Und er schiebt nach: "Sobald es gesellschaftsrechtlich möglich ist, werden wir eine Integrationsmöglichkeit finden."

Allzu viel Zeit will er dafür aber anscheinend nicht ins Land gehen lassen. Zumindest hat er jetzt schon einmal sein Unternehmen für alle Eventualfälle umgebaut. Die Macrotron Distribution GmbH gliedert sich nunmehr in die drei Geschäftsbereiche "Traditionelle Broadline-Distribution" (könnte irgendwann zur neuen Heimat von Ingram Deutschland werden), "Komponenten und Handelsmarke" (hier ist bereits J&W untergekommen) sowie "Systeme, Netzwerke und Kommunikation"

(mit der mittlerweile komplett erworbenen Compu-Shack als Leitgesellschaft).

Und während der Macrotron-Statthalter in Dornach zur Höchstform aufläuft, ist C2000-Pendant Walter von Szczytnicki in der Versenkung verschwunden. Obwohl er noch Ende April an die Adresse von Tech

Data gerichtet hatte, er arbeitet mit großer Freude bei C2000, kannten die kein Erbarmen. Im Juli mußte der charismatische Vorstandschef seinen Sessel Tech-Data-CEO Steven Raymund überlassen und entschwand mit unbekanntem Ziel.

Kaufrausch auf Venezolanisch

In den vergangenen drei Jahren hat CHS-Boß Claudio Osorio in der deutschen Disti-Szene gekauft, was nicht niet- und nagelfest war. Nachdem der gebürtige Venezolaner 1996 mit dem Erwerb der europäischen Merisel-Organisation die Basis für die Präsenz im deutschen Markt gelegt hatte, war hierzulande kaum ein Disti noch vor den CHS-Avancen sicher. So schluckte man in rascher Folge den Braunschweiger Vollsortimenter Frank & Walter, den Komponenten-Vermarkter Karma aus Troisdorf, den Münchner Spezialdistributor Metrologie Systems und die Hürther Micro Computer Dos GmbH. Die deutschen Disti-Größen C2000 und Macrotron betrachteten den Kaufrausch mit Argwohn, denn rein umsatzmäßig setzte sich die deutsche CHS um Statthalter Helmut Schmitt vor die beiden etablierten Vollsortimenter.

Dann aber verhoben sich die CHS-Mannen gewaltig. Für 587 Millionen Mark sollte die zum Verkauf gestellte Computersparte der Metro AG, bestehend aus Vobis, Maxdata und Peacock, an Bord geholt werden. Im Juli war sich CHS mit dem Kölner Handelsriesen einig. Zuzüglich zum Kaufpreis verpflichtete sich die Company aus Miami auch noch, Verbindlichkeiten in Höhe von 687 Millionen Mark zu übernehmen.

Die hiesigen IT-Händler quittierten den neuerlichen Schachzug von CHS mit verwundertem Kopfschütteln.

"Was will ein Disti mit einer Retail-Kette?", fragten sich viele. Deutschland-Vormann Helmut Schmitt hatte gleich ein paar Antworten parat. Zum einen sei für CHS die Möglichkeit der PC-Fertigung interessant. "PC-Assemblierung, und hier vor allem die Produktion von A-Brands, ist für uns ein ganz wichtiges Geschäftsfeld." Es gebe keinen großen Markenhersteller, "der sich noch nicht bei uns gemeldet hat und mit uns zusammenarbeiten will". Konkrete Verträge hatte er allerdings zu jenem Zeitpunkt noch nicht aufzuweisen. Zum anderen frohlockte er: "Für Maxdata mit den Marken Belinea und Artist, aber auch für die Peacock-PCs und den Highscreen von Vobis eröffnet sich durch den Deal ein riesiges Absatzpotential, da alle Produkte nun weltweit vertrieben werden können."

CHS vertendelte keine Zeit, um die Neuerwerbungen auf die eigene Linie zu trimmen. Vor allem bei Vobis ging man gleich ans Aufräumen. Die Aachener schwächelten bereits seit geraumer Zeit in puncto Umsatz und Ertrag, sollten laut CHS-Vorstellungen aber spätestens 1999 wieder Profit abwerfen.

Als erstes nahm Vobis-Chef Gert Hügler seinen Hut. Ihn ersetzte Maxdata-Geschäftsführungsmitglied Joachim Gut, der bei Maxdata weiterhin für den Einkauf zuständig blieb. Und der neue Mann kündigte für Vobis gleich umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen an. Neben der Anbindung der PC-Fertigung an Maxdata schwebten ihm der zügige Ausbau der Vobis-Superstores sowie die Umwandlung der Filialen in Franchise-Betriebe vor - und die Entlassungen von zirka 130 Mitarbeitern.

Wehe, wenn das Geld ausgeht

Doch noch bevor Gut so richtig die Ärmel hochgekrempelt hatte, war er als Vobis-Chef schon wieder abgesetzt. Seine Nachfolge trat sein Vorgänger an: Gert Hügler nahm seinen alten Platz wieder ein. Hintergrund des Bäumchen-wechsel-dich-Spiels: Die Metro hatte die Geduld mit CHS verloren, die keine Anstalten machte, den Kaufpreis zu begleichen, und das Steuer selbst wieder in die Hand genommen.

Mitte Oktober schließlich war die Übernahme der Vobis-Gruppe geplatzt. "CHS war vor dem Hintergrund der aktuell ungünstigen Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten nicht in der Lage, den Kaufpreis trotz gewährter Nachfristen zu bezahlen", verlautete von der Metro. Tatsächlich war der Grossist aus Miami vom allgemeinen Rückgang der Aktienkurse besonders hart getroffen worden. Notierte die CHS-Aktie im Oktober 1997 noch bei 30 Dollar, so war sie bereits im Juli, also bei Abschluß der Verhandlungen mit der Metro, auf rund 20 Dollar abgesackt. Zum Zeitpunkt des endgültigen CHS-Rückziehers stand die Aktie gerade noch bei sechs Dollar.

Die Metro-Oberen waren mehr als verschnupft und kündigten an, den Verkauf notfalls per Gericht zu erzwingen. Schließlich habe man selbst sich an alle vertraglichen Absprachen gehalten. CHS-Deutschland-Chef Schmitt allerdings hielt dagegen, daß finanzielle Statements über Vobis, "die uns zugesagt wurden, nie bei uns eingetroffen sind". Dennoch konnte er nicht verhehlen, daß auch finanzielle Schwierigkeiten zum Platzen des Kaufvertrags geführt hatten. "Die Lage an den Finanzmärkten hat sich in der letzten Zeit erheblich verändert."

Was nun aus der Vobis-Gruppe wird, die die Metro vorerst wieder am Hals hat, werden die nächsten Monate zeigen. Festzustehen scheint, daß Maxdata 1999 an die Börse gebracht werden soll. Ins Reich der Spekulationen gehört noch, daß Otto-Tochter Actebis an Distributor Peacock interessiert ist. Und wie letztlich die Zukunft der Vobis AG aussieht, steht vollends in den Sternen. Jüngsten Gerüchten zufolge sollen Einzelteile des Retailers verkauft und gutlaufende Ladengeschäfte an Metro-Töchter wie Saturn oder Media-Markt angegliedert werden.

So endete ein Super-Coup, der für CHS das i-Tüpfelchen der diesjährigen Kaufaktivititäten darstellen sollte, mit einer satten Pleite. Sehr zum Ärger auch von Maxdata-Chef Holger Lampatz: Er hatte im Sommer nämlich die weltweite Verantwortung im CHS-Verbund für das Geschäft mit den PC- und Monitoreigenmarken übertragen bekommen.

Kräftig verzettelt hat sich auch Tilo Hildebrandt. Voller Stolz hatte der Chef der Frechener Fachhandelskooperation Datura kurz vor der Cebit den Kauf der finanziell angeschlagenen Metrologie Deutschland GmbH, München, verkündet. (Lediglich das Systemgeschäft ging nicht in die Hände der Rheinländer, sondern verblieb zunächst bei der französischen Muttergesellschaft, die es Mitte des Jahres dann an CHS Electronics weiterreichte.) Und damit hatte Hildebrandt die hiesigen Platzhirsche in der Disti-Szene überrascht, die zuletzt allesamt als potentielle Käufer der deutschen Metrologie gehandelt worden waren.

Hildebrandt selbst wurde nicht müde zu betonen, daß der Deal richtig Sinn macht: "Durch die Zusammenlegung der beiden Unternehmen entstehen echte Synergien. Metrologie als Distributor übernimmt die Aufgabe des Warengeschäfts, die Datura ist als Kooperation für die Händlerbindung zuständig." Darüber hinaus sahen erste Pläne vor, die Neuerwerbung zu einem Disti speziell für die Systemhäuser umzubauen.

Wer hoch steigt, fällt tief

In München freute man sich auf den neuen Hausherrn. "Deutschland wird nun endlich von Deutschland aus geleitet", sprach ein Mitarbeiter der gesamten Belegschaft aus der Seele. Mit der französischen Muttergesellschaft hatte man zuletzt zu sehr im Clinch gelegen, die ihrerseits schon länger händeringend nach einem Käufer für die ungeliebte Tochter gesucht hatte.

Doch es dauerte nicht lange, und die gute Stimmung kippte. Erst bei Hildebrandt, dann bei der Metrologie-Besatzung. Denn der Datura-Chef mußte plötzlich feststellen, daß die französische Metrologie bei Unterzeichnung des Kaufvertrages nicht alle Fakten über den Zustand ihrer Tochter auf den Tisch gelegt hatte. Wichtige Hersteller lösten sich nach kurzer Zeit in Wohlgefallen auf, andere nutzten den Besitzerwechsel, um ebenfalls die Verträge zu canceln. Metrologie erwies sich für Hildebrandt zunehmend als Flop. Im September zog er die Notbremse. "Ich muß aufpassen, daß die Metrologie-Episode nicht auf Datura überschwappt", sorgte er sich um das Image seines angestammten Geschäfts. Das Metrologie-Büro in München wurde weitgehend aufgelöst, die Mitarbeiter nach Hause geschickt. Einzig die Logistik sollte weiterhin unter dem Datura-Dach verbleiben - mit Schützenhilfe eines Distributoren, den man suchen wollte.

Doch der Kahlschlag alleine half wnig. Das Trauerspiel ging weiter: Mitte Oktober mußte Metrologie Konkurs anmelden. Die nach den Entlassungen im September verbliebenen Mitarbeiter sitzen ohne Abfindung auf der Straße und klagen nun gegen Datura. Die Rheinländer dürften einem schweren nächsten Jahr entgegensehen. (bk)

Wollte bleiben, durfte aber nicht: Nach der Übernahme durch Tech Data verschwand C2000-Vormann Walter von Szczytnicki in der Versenkung.

Erst Tech Data, dann Ingram Micro: Die Flexibilität von Macrotron-Chef Michael Kaack wurde 1998 auf eine harte Probe gestellt.

Jahrelang saß das Geld locker, dann ging es ihm aus: CHS-Boß Claudio Osorio mußte den Vobis-Deal platzen lassen.

Aus dem Überraschungscoup wurde ein satte Pleite: Datura-Chef Tilo Hildebrandt hat sich mit der Übernahme der deutschen Metrologie GmbH kräftig verhoben.

Die Vorfreude war groß, die Enttäuschung noch größer: Mit dem gescheiterten Vobis-Deal ging CHS-Deutschland-Statthalter Helmut Schmitt auch die erhoffte üppige PC-Fertigung durch die Lappen.

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