Noxon DAB Stick

Digitalradio am PC (Kurztest)



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.

DAB+ in der Praxis

Die Installation des DAB-Stick ist einfach. Zunächst muss der Anwender die Treiber von der beiliegenden CD laden, erst danach sollte er den Stick mit dem Rechner verbinden. Schließlich liegt noch die Software "Noxon DAB MediaPlayer" bei, mit der sich die Radiosender verwalten lassen.

Nach einem Sendersuchlauf, der einige Minuten dauert, findet der Media-Player am Redaktionsstandort im Münchner Norden 51 Sender. Das klingt nach viel, allerdings gehören meist mehrere Angebote zu einem so genannten Bouquet und bieten zumindest teilweise dieselben Inhalte. So gibt es beispielsweise sechs verschiedene "90elf"-Fußballsender, die aber abseits von der Live-Übertragung verschiedener Spiele alle dasselbe Programm senden. Das gleiche gilt für die verschiedenen Regionalangebote von Bayern 1. Bei einem anderen Teil der Sender reicht die Empfangsstärke für einen störungsfreien Empfang nicht aus.

Genügend Feldstärke vorausgesetzt, ist der Klang der DAB+-Sender sehr ordentlich und übertrifft UKW-Qualität deutlich. Lange Umschaltpausen beim Senderwechsel trüben den Genuss allerdings, zumal es leider keine elektronische Programmzeitschrift (EPG) wie bei DVBT gibt, die eine gezielte Programmwahl erleichtern würde. Zudem arbeitet der Media-Player nicht sehr stabil und stürzt immer wieder ab.

Enttäuschend ist derzeit noch das Angebot an Zusatzdiensten. Informationen über Titel und Interpret, die Hörer-Hotline und die E-Mail-Adresse des Senders - dazu das eine oder andere Bild aus dem Studio, viel mehr gibt es nicht.

Fazit

Der Erfolg von DAB+ steht und fällt mit dem Angebot an multimedialen Inhalten. Und genau da sieht es im Moment mehr als bescheiden aus. Keiner der in München empfangbaren Sender bietet ein Zusatzprogramm, das die Möglichkeiten von DAB+ auch nur annähernd ausreizt. Wer aber nur am Rechner Radio hören will, ist mit dem ungleich größeren Angebot an Internet-Radiostationen besser bedient – wobei natürlich ein Online-Zugang und – am Arbeitsplatz – eine entsprechende Genehmigung des Arbeitsgebers vonnöten sind. (haf)

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