Disksysteme: die Glanzzeit ist vorbei

07.11.2002
IDC sieht im Markt der externen Festplattensysteme vorerst einen schrumpfenden Umsatz. Auf der European Storage Vision empfahl Vice President Janet Waxman den Herstellern, ihre Channel-Partner zu pflegen.

IDC will ab sofort jedes Quartal einen so genannten "Tracker" für den europäischen Markt der externen Disksysteme herausbringen. Das Marktforschungsunternehmen gibt darin nicht nur die Gesamtumsätze an, sondern auch die Umsatzanteile jedes Unternehmens. Insgesamt sieht IDC den Markt für externe Festplattensys-teme schrumpfen. Im Jahr 2000 hatte dieses Segment seine Glanzzeit. "Aber die ist jetzt vorbei", sagte IDCs Research Director Claus Egge auf der Konferenz. Von 2001 bis 2006 wird der Markt rund 4,5 Prozent Umsatz verlieren. "Einige Menschen glauben, dies sei zu pessimistisch, aber so sehen unsere Prognosen aus", sagt Egge. Für dieses Jahr rechnet der Analyst mit einem Umsatz von 5,734 Milliarden Dollar auf dem europäischen Disk-Systems-Markt. Nach abnehmenden Umsätzen in diesem und im kommenden Jahr rechnet IDC ab dem Jahr 2004 bis 2006 wieder mit leicht steigenden Einnahmen.

Der Anteil an Systemen für Storage Area Networks (SAN) steigt laut Egge von 26 Prozent im vergangenen Jahr auf 44 Prozent im Jahr 2006. Network Attached Storage Systems (NAS) hatten 2001 einen Anteil von 6 Prozent, den sie laut den IDC-Prognosen auf 20 Prozent steigern werden. Direct At-tached Storage verliert hingegen von derzeit 68 Prozent auf nur noch 36 Prozent in vier Jahren. Die Preise pro Megabyte Speicherkapazität kamen im vergangenen Jahr stark unter Druck. Auch bis zum Ende dieses Jahres sagt IDC fallende Preise voraus.

Vice President Waxman empfiehlt Herstellern gerade in diesen Zeiten, auf Partner und insbesondere auf Channel-Partner zu achten. "Die besten Technologien nützen nichts, wenn man sie nicht verkaufen kann", sagt Waxman. Da Speicher lediglich ein Teil einer ITInfrastruktur darstellen, benötige jeder Hersteller den Channel. Jeder Anbieter sollte auf gute Beziehungen bedacht sein, denn ein Abkommen mit einem Partner hält diesen nicht davon ab, auch mit Wettbewerbern zusammenzuarbeiten, der vielleicht attraktivere Konditionen anbiete, so Waxman. Jedem stehe es frei, seine Produkte über das Internet zu verkaufen. Aber Speicher ist eine komplexe Angelegenheit, und laut einer IDC-Erhebung erwarten die Kunden einen persönlichen Ansprechpartner. Wer also meine, seine Produkte selbst verkaufen zu können, müsse erst eine Menge Geld in ein Call-Center investieren.

www.idc.de

ComputerParnter-Meinung:

Der bislang von der Krise mehr oder weniger verschont gebliebene Disk-Systems-Markt muss sich auf sinkende Umsätze einstellen. Da aber laut Vorhersagen die zu speichernde Datenmenge weiter steigt, dürfte dieses Tief bald wieder überwunden sein. (ce)

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