Mehr Transparenz gefordert

Dispo-Zinsen sollten endlich gedeckelt werden

10.08.2012
Laut einer Studie übersteigen die Erträge aus dem Dispo-Geschäft die Kosten der Banken deutlich.
Viele Verbraucher wissen gar nicht, wie viel Prozent an Zinsen die Bank von ihnen verlangt.
Viele Verbraucher wissen gar nicht, wie viel Prozent an Zinsen die Bank von ihnen verlangt.
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In Deutschland sind die Dispo-Zinsen viel zu hoch. Die Studie des Bundesverbraucherministeriums (BMELV), die am Donnerstag veröffentlicht wurde, belegt, was Verbraucherschützer schon seit Langem bemängeln: Die Erträge aus dem Dispo-Geschäft übersteigen die Kosten der Banken deutlich.

Gesetzliche Deckelung notwendig

"Diese Gewinnmaximierung zu Lasten von Verbrauchern muss ein Ende haben", fordert vzbv-Vorstand Gerd Billen. "Das gelingt nur mit einer gesetzlichen Deckelung des Zinssatzes." Bundesverbraucherministerin Aigner nimmt an, dass sich das Problem durch Transparenz lösen lässt. Das allein wird aber nicht ausreichen.

Denn in der Regel nutzen Verbraucher die Überziehungsmöglichkeit ihrer Konten, um einen kurzfristigen finanziellen Engpass zu überbrücken. Vielen ist die Zinshöhe nicht bekannt. Doch auch wenn ihnen der Zinssatz bekannt wäre: Die wenigsten Verbraucher würden ihre Hausbank wechseln, weil die Dispo-Zinsen zu hoch sind. So bleibt den Verbrauchern oftmals gar nichts anderes übrig, als den überhöhten Zinssatz ihrer Bank zu schlucken.

Manche Verbraucher bleiben in ihren Dispo-Krediten gefangen

Besonders hart treffen die hohen Zinssätze die Verbraucher, die so verschuldet sind, dass sie ihre Ausgaben bereits ausschließlich aus dem Dispo-Kredit bestreiten. Wenn ihnen die Bank nur schlechte oder gar keine Umschuldungsmöglichkeiten anbietet, bleiben sie praktisch in ihrem Dispo-Kredit gefangen.

Deshalb ist es über die Deckelung der Zinssätze hinaus notwendig, dass die Banken verpflichtet werden, den betroffenen Verbrauchern eine Umschuldung in günstigere Ratenkredite zu ermöglichen.

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband, www.vzbv.de

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