Distributorendaten auf einen Blick

08.01.2007
ITscope stellt die zweite Version von "Marketviewer" vor: Das Tool hat sich von einer Client-Software in einen umfangreichen Webservice weiterentwickelt, der IT-Fachhändlern und Systemhäusern die ausführlichen Datensätze von über 120 Distributoren zur Verfügung stellt.

Von Alexander Roth

Mit der Version 2.0 von "Marketviewer" schaffte ITscope (www. itscope.de) es, innerhalb von einem Jahr Marketviewer von einer zwar praktischen, in ihrem Funktionsumfang aber beschränkten Client-Software in einen umfangreichen Webservice umzugestalten.

Die Basisleistung von Marketviewer ist zwar nach wie vor die gleiche - das Tool schafft eine Marktübersicht über so ziemlich alle im Channel gehandelten IT-Produkte, indem es zu einem gewählten Artikel die zugehörigen Distributorenpreise, Versandkosten, Verfügbarkeiten und technischen Informationen anzeigt - doch Funktionen wie Suchmöglichkeiten oder Export sind nun deutlich vielschichtiger.

300.000 DCI-Datenblätter

ITscope konnte zudem ein Problem lösen: Mit Ingram Micro und Actebis Peacock fehlen zwar nach wie vor zwei wichtige Grossisten, da die beiden Distributoren weiterhin eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen verweigern. Doch wenn Fachhändler auf die Datensätze der beiden Broadliner zurückgreifen wollen, können sie die vorher bei Ingram Micro und Actebis Peacock heruntergeladenen Listen jetzt über eine Schnittstelle in Marketviewer einspielen.

Es sind nicht nur technische Neuerungen, die Marketviewer ein neues Gesicht gaben: Auch die Übernahme von ITscope durch den Starnberger Content-Lieferanten DCI im Oktober 2006 eröffnete dem Start-up neue Wege: Marketviewer enthält neben den Datensätzen der 124 kooperierenden Distributoren nun den rund 300.000 IT-Produkte zählenden und sich dauernd aktualisierenden DCI-Katalog. Diesen erstellt DCI wiederum auf Basis der Datenblätter des Dienstleisters C-Net, um die Produktinformationen anschließend abzugleichen und zu kategorisieren.

Optisch hat sich Marketviewer kaum verändert; das Tool basiert nach wie vor auf einer Suchfunktion: Der Anwender kann sich zu einem bestimmten Produkt die zugehörigen Grossisten sowie die jeweiligen HEKs oder Verfügbarkeiten anzeigen lassen. Aktualität verspricht ein "Realtime-Button".

Der DCI-Content, den ITscope mittlerweile standardmäßig beifügt, ermöglicht eine entsprechende Zubehörsuche, auch Produkt-datenblätter inklusive Bilder lassen sich damit aufrufen und die Ergebnisse anschließend in einen PDF-Editor exportieren.

Bessere Suche und Export

Damit das Tool auch vor Ort beim Kunden einsetzbar ist, kann der Händler gleich seine Margen bestimmen, um im Marketviewer nur Endkundenpreise anzuzeigen. Außerdem verspricht Marketviewer 2.0 den Datenexport in Webshops - nach Lieferanten, Preisklassen oder Verfügbarkeiten gelistet.

Auch für ERP- und CRM-Software gibt es im Marketviewer neue Schnittstellen; sollte der Anwender bei der Integration Schwierigkeiten haben, bietet ITscope nach eigenen Angaben Hilfe an.

Eine direkte Bestellmöglichkeit von Produkten bei den Grossisten bietet Marketviewer nicht - obwohl sich eine solche Funktion technisch problemlos einrichten ließe, wie DCI-Geschäftsführer Michael Mohr betont. Was sich nach seinen Aussagen auch nicht ändern soll: DCI wolle den Wettbewerb mit anderen Dienstleistern wie Adfontes oder MKS, die ähnliche Services wie ITscope anbieten und mit denen sein Unternehmen zugleich kooperiere, nicht weiter verschärfen. Dafür soll Marketviewer noch im Januar 2007 in die Lage versetzt werden, Sonderaktionen und -rabatte von Distributoren zu den gewählten Produkten anzuzeigen.

Der Dienstleister bietet den Service ausschließlich an Wiederverkäufer mit Gewerbeschein an. Nach Angaben von ITscope arbeiten damit derzeit rund 350 Händler täglich. Möglich sind zwei Lizenzmodelle, die beide Zugriff auf die gesamten Produkt- und Preislisten aller kooperierenden 120 Distributoren sowie dem DCI-Content gewähren. Die einfache Variante gilt für zwei Arbeitsplätze und kostet 35 Euro im Monat, erlaubt aber nur beschränkten Export. Die "Expert"-Partnerschaft kostet knapp 70 Euro im Monat, bietet uneingeschränkte Exportfunktionen und erlaubt bis zu fünf Mitarbeitern gleichzeitigen Zugriff.

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