Dot Hill: Storage-Anbieter mit Channel-Ambitionen

09.10.2003
Ein halbes Jahr ist es nun her, seit Dot Hill einen europaweit geltenden Distributionsvertrag mit Computerlinks unterzeichnet hat. Nun werden die Angebote an Partner konkreter.

Bisher hat Dot Hill etwa 70 Prozent seines weltweiten Umsatzes im OEM-Geschäft mit Sun Microsystems erzielt. Das soll sich nun grundlegend ändern: Der Storage-Anbieter ist gerade dabei, die indirekte Vertriebsschiene auszubauen. So sollen neben den bestehenden OEMs (Original Equipment Manufacturers) und ISVs (Independent Software Vendors) verstärkt auch die klassischen Wiederverkäufer die Ware von Dot Hill vertreiben.

Dabei unterscheidet der Anbieter drei unterschiedliche Kategorien von Vertriebspartnern. Da gibt es in der ersten Stufen die einfachen Wiederverkäufer, die sich im zweiten Schritt zu autorisierten VARs (Value Added Reseller) qualifizieren können. Beide Gruppen werden ausschließlich über die Distribution bedient. Außerdem hat Dot Hill noch so genannte "Direct VARs" definiert - mit direktem Kontakt zum Unternehmen und ohne den Umweg über die Distribution.

Derzeit blickt der Speicherspezialist hier zu Lande auf fünf Partner, die schon konkrete Projekte bei Kunden abgeschlossen haben. "Zehn bis zwölf weitere VARs hoffen wir schon noch dazugewinnen zu können", so Jörg Peter Levin, Account-Manager bei Dot Hill, gegenüber ComputerPartner.

Dabei soll auch Computerlinks dem Hersteller beratend zur Seite stehen. Zwei Techniker bei den Münchenern sollen künftig spezielle Storage-Schulungen für Wiederverkäufer abhalten. Neben der üblichen Marketingunterstützung seitens des Herstellers erhalten Vertriebspartner die Möglichkeit, eine so genannte Demo-Unit an Storage-Produkten einen Monat lang kostenlos ausprobieren zu dürfen. Außerdem garantiert Dot Hill seinen Partnern eine exklusive Branchenzuordnung sowie Gebietsschutz. Für Storage Area Networks (SANs) bietet Dot Hill gleich eine ganze Lösungspalette feil. Der "SAN Net II Blade"-Server richtet sich an Webhoster und Telekommunikationsunternehmen. In einer Höheneinheit findet sich Platz für bis zu 584 GB, die maximale Datenübertragungsgeschwindigkeit beträgt hierbei 100 MB/s.

Das "San Net II SCSI" mit zwei Ultra-160-RAID-Controllern erzielt einen Durchsatz von bis zu 210 MB/s. Genauso wie der Blade unterstützt das SCSI-Modell die RAID-Levels 0, 1, 3 und 5; optional auch 10, 30 und 50. Im Rack nimmt es zwei Höheneinheiten in Anspruch. Bevorzugte Abnehmer dieses Geräts sind laut Dot Hill Unternehmen aus der Druckvorstufe, der Biotechnologie und Medizin, aus dem Militär und dem öffentlichen Dienst. Hier konkurriert Dot Hill eigenen Angaben zufolge mit Anbietern wie EMC, HP und IBM.

Das SCSI-Gerät gibt es schließlich noch in einer Fibre-Channel-Variante, es heißt dann sinngemäß auch "SAN Net II FC". Auf zwei Höheneinheiten findet sich hier Platz für 1,75 TB - erweiterbar auf 28 TB. Hier beträgt dann der maximale Datentransfer beachtliche 1,4 GB/s.

Eher an mittelständische Kunden richtet sich hingegen das Angebot "SAN Net II NAS". Mit zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüssen ausgestattet, unterstützt das Modell die Datenzugriffsprotokolle CIFS, NFS und HTTP. Es ist unter den üblichen Unix-Derivaten wie Sun Solaris, IBM AIX und HP UX genauso gut einsetzbar wie unter Linux und Windows.

www.dothill.de

www.computerlinks.de

ComputerPartner-Meinung

Das Storage-Umfeld ist für Computerlinks Neuland. Derzeit wird es bei dem VAD noch etwas stiefmütterlich behandelt: Storage ist lediglich ein Bereich innerhalb der E-Business Group. Hier sollte Dot Hill darauf drängen, dass Computerlinks zumindest einen dezidierten Manager für diese wichtige Produktschiene abstellt. (rw)

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