DRAM-Spot-Markt-Preise nicht mehr profitabel

20.02.2003

Nach 8,80 Dollar im Oktober sind die Spot-Markt-Preise (Großabnehmer-Tagespreise) für 256-Mbit-DDR-DRAM-Speicherchips mit 3,80 Dollar nach Meinung von Branchenkennern in Taiwan unter die Profitabilitätsgrenze gerutscht. Die Herstellungskosten allein lägen bei 4,00 bis 4,50 Dollar. Ein Analyst bei Sinopac Securities geht davon aus, dass fast alle DRAM-Hersteller im ersten Quartal draufzahlen müssen. Betroffen sind vor allem Anbieter wie Winbond, die einen Großteil ihres Umsatzes über die Spot-Märkte erwirtschaften. Denn die Kontraktpreise mit Großabnehmern sind mit fünf bis sechs Dollar deutlich margenfreundlicher.

Der taiwanische Speicherriese und neue Infineon-Partner Nanya ist zwar nur zu 25 bis 30 Prozent von den Spot-Märkten abhängig, befürchtet aber laut Vice President Charles Kau, dass die kurzlebigen Tagespreise auch jene für längerfristige Verträge mit den Großabnehmern in den Keller ziehen könnten. Rick Hsu, Analyst bei Nomura International in Taipeh, zufolge sind die DRAM-Preise durch den Nachfrageeinbruch nach dem Weihnachtsgeschäft sowie durch Überkapazitäten vor allem bei Mic-ron und Samsung doppelt unter Druck geraten. "Wir wären nicht überrascht, wenn die Preise Ende Februar, Anfang März bei drei Dollar landen würden", so Hsu. Licht im Dunkeln ist für die japanische Investmentbank vorerst nicht in Sicht. Jedenfalls nicht vor Einführung neuer, schnellerer Chips in der zweiten Jahreshälfte. (kh)

www.nomura.com

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