Druck-Olympiade mit Videoprinter von Olympus

30.11.2000
Digitalkamera-Marktführer Olympus bietet als Zubehör zu den Bildaufnahmegeräten eine Sofortbild-Ausgabestation an. Der Thermotransferdrucker "Camedia P-330E" besitzt Speicherkarteneinschübe und einen Videoanschluss. Wie nah die Bildqualität am Laborphoto liegt, wollte ComputerPartner wissen.

Die Olympus Optical GmbH glaubt zu wissen, was Digitalfilmer wünschen. Passend zu den Bildaufnahmegeräten gibt es einen 300-dpi-Digitalprinter, der es erlaubt, direkt vom PC oder von Digitalkameras aus Fotos zu erzeugen, ohne dazu Labore oder Ausbelichtungsdienste in Anspruch nehmen zu müssen. 300 dpi entsprechen umgerechnet einer Auflösung von zwölf Pixeln pro Millimeter. Derart feine Punktabstände kann der Mensch ohne Lupe nicht unterscheiden.

Die Ausdrucke des Camedia-Gerätes messen 8 x 11 Zentimeter. Das ist kein Zufall, denn auf diesem Format lassen sich mit 300 dpi genau die Fotos von einer 1,4-Megapixel-Digitalkamera ausgeben, ohne dass auch nur ein Pixel verloren geht. Und für diese Zielanwendung wurden die Printer konstruiert. Dem Umstand, dass im Fotokamerabereich mittlerweile Geräte mit zwei bis drei Megapixeln den Markt erobern, werden künftige Generationen mit größeren Bildformaten Rechnung tragen. Für Videoanwendungen reichen wegen der beschränkten TV-Auflösung die 300 dpi völlig aus.

Der P330 ist für Video- wie Fotoanwendungen gleichermaßen gerüstet. Ein Slot in der Frontseite ermöglicht den Einschub von Speicherkarten nach dem Smart-Media-Standard. Cinch- sowie Hosiden-Buchsen lassen keinen Video-Camcorder außen vor. Einen parallelen Rechneranschluss besitzt das Multimedia-Multitalent ebenfalls, auch für die Macintosh-Familie. Damit entstehen problemlos Fotos von Bilddateien, die mit Text versehen oder per Bildbearbeitungsprogrammen verändert wurden. Die Handhabung funktioniert nach der Treiberinstallation genau wie bei jedem anderen Computerprinter.

Die Thermotransferprinter arbeiten nach einem völlig anderen Druckverfahren als Tintenstrahler: Ein pixelfeiner Druckkopf erhitzt Farbfolien in den drei Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb. Die Farben werden dabei in drei Arbeitsschritten auf das Trägerpapier übertragen. Da sie übereinander auf das Papier gelangen, entstehen echte Mischfarben. Dieser Halbton-Trick ist die Basis für einen "echten" Fotoeindruck. Das Olympus-Spezialpapier erhält zudem eine Schutzschicht für eine bessere Haltbarkeit. Ohne diese würden Portraits recht schnell zu Bleichgesichtern.

Druckvorbereitung

Vor dem ersten Ausdruck wird der Videoausgang mit einem Fernseher verkabelt, um das zu druckende Bild anschauen und einstellen zu können. Dann werden, ebenfalls per Videostrippe oder per Speicherkarte, die Bilddaten zugeführt. Ist das gewünschte Bild ausgewählt, das Druckformat definiert, reicht ein Druck auf die "Print"-Taste, und nach ein bis zwei Minuten liegt ein Foto im Ausgabeschacht.

Der große Vorteil der Transferdrucker liegt in ihrer Mobilität und ihrer sofortigen Einsatzbereitschaft. Viele Fotografen wollen schnell Beweisfotos oder Schnappschüsse ausdrucken, Passfotos erstellen oder schlicht den Digi-Fotoapparat entladen. Dazu möchten sie den Speicherkarteninhalt in Form kleiner Index-Bildchen auf dem TV angezeigt bekommen, schnell auswählen und die gewünschten Bilder auch automatisch ausdrucken.

Bildjustage

Wenn ohne PC und Treibermenü direkt gedruckt wird, sollten am Gerät Helligkeit, Schärfe und Farbe korrigierbar sein - beim Olympus-Testgerät leider Fehlanzeige. Lediglich die Schärfe justiert der Camedia P-330 nach. Vor allem leichte Farbstiche sind auf diese Weise nicht auszubessern.

Für weiter gehende Bildmanipulationen und den Ausdruck von Fotos aus dem PC muss das parallele Druckerkabel, das erfreulicherweise dem P-330 beiliegt, mit dem Rechner verbunden und unter Windows 95 oder 98 der Druckertreiber installiert werden. Danach erscheint ein kleines Fenster mit ein paar Schiebereglern zur Einstellung der Bildparameter. Leider ist die Drucker-Rechner-Verbindung nicht bidirektional - die Bilder aus dem Fotoschlitz können also nicht zur Bearbeitung an den PC geschickt werden. Der Datenversand vom PC zum Drucker hingegen dauert je nach Dateigröße mindestens so lange wie der Ausdruck selbst, also etwa eine Minute.

Druckformate

Das Druckformat des P330 ist auf DIN-A6-Fotos limitiert. Allerdings lässt sich die Druckfläche auf Wunsch in 4, 9 oder 16 Felder aufteilen. Damit können kleine Bildchen gleichen oder verschiedenen Inhalts ausgedruckt werden. Nicht nur als Passbilder oder Ausweisfotos sind diese Briefmarken begehrt, auch Freunde des Mitschnitts von TV-Sendungen labeln gerne ihre VHS-Kassetten mit derartigen Bildchen.

Der Olympus-Printer besitzt das klassische Gestaltungsrepertoire der Videoprinter wie Spiegelung, Stroboskopaufnahme (eine Serie von Minibildchen wird gespeichert) und Ausschnittswahl. Die Features hätten üppiger ausfallen können, sind doch bereits Geräte mit Panoramafunktion, Titelimposer o-der Zoomfunktion auf dem Markt - allerdings noch zu höheren Preisen.

Bildqualität

Die Bildqualität des Olympus P-330 ist erstaunlich: Im ersten ComputerPartner-Test wurde ein optimal mit einer 1,4-MB-Kamera fotografiertes Blumenmotiv über den PC in den Speicher des Gerätes geladen. Der Printer brachte angenehm warme Töne und satte Tiefen aufs Papier. Dank des leichten metallischen Schimmers des Druckpapiers erreichten die Blüten eine Leuchtkraft, wie sie bei handelsüblichen Standardabzügen von Foto-Großlaboren unbekannt ist.

Im zweiten Test wurde ein hoch auflösendes Standbild mit einer DV-Kamera erzeugt, über die Speicherkarte in den Printer eingelesen und im Passbild-Format wieder ausgedruckt. Das Ergebnis kann sich durchaus mit dem messen, was derzeit im Fotoladen angeboten wird. (mb)

<b>Kurzgefasst</b>

Der Thermotransferprinter Camedia P-330 von Olympus zeigt bei gutem Quellmaterial exzellente Druckergebnisse mit großer Farbbrillanz und Tiefe. Das Gerät lässt sich sowohl an den PC als auch an den Fernseher anschließen. Mit 850 Mark ist es günstig, vor allem wenn man bedenkt, dass ein Smart-Media-Lesegerät integriert ist. Die Bildgestaltungsmöglichkeiten sind vergleichsweise eingeschränkt. Für Digitalkameras, die nicht Smart-Media-Speicherkarten verwenden, muss der Umweg über den PC gemacht werden.

Hersteller:

Olympus Europa GmbH

Wendenstraße 14-18

20097 Hamburg

Tel.: 0 40/2 37 73-0

Fax: 040/23 77 65

www.olympus.de

Preis:

VK: 850 Mark

Vertrieb/Distribution:

Olympus

Wertung:

Gerät: 2

Ausstattung: 1-2

Lieferumfang: 1-2

Ease-of-Use: 2

Händler-Support: 2

CP-Tipp: 2

(Bewertung nach Schulnoten)

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