DSL geht ab wie eine Rakete

02.03.2000

Viele Anwendungen, wie etwa die Übertragung von qualitativ gutem Video über das Internet, schreien nach Bandbreiten, die ISDN oder Analogmodems nicht bieten können. Beste Chancen, diesen Bandbreitenhunger zu stillen, bietet neben anderen eine Technologie, die auf herkömmlichen Kupferkabeln aufsetzt: DSL.

Eine Möglichkeit, die Engpässe im Internet zu überwinden, sind Kabelmodems, eine andere ist der asynchrone Transfermodus (ATM), der, weil zu teuer für den Privatmarkt, bisher allerdings ausscheidet. Gute Chancen werden daher von den Marktforschern neben Kabelmodems den verschiedenen DSL-Technologien eingeräumt. DSL steht für Digital-Subscriber- Line und bietet über normale Kupferkabel auf der sogenannten letzten Meile Bandbreiten im Bereich von mehreren Megabit pro Sekunde. Es gibt mehrere DSL-Formen, wobei die gängigste das asynchrone ADSL-Verfahren ist, wie es auch die Deutsche Telekom mit T-DSL einführt. Im Downstream sind bei ADSl maximal 8 Mbit/s möglich, im Upstream 1 Mbit/s (siehe Kasten).

Marktforscher IDC zufolge stehen dem Durchbruch von DSL in Europa noch einige Hürden im Wege. Dazu gehören neben der drohenden Konkurrenz von Kabelmodems auch Fragen der Standardisierung, der Überbrückung grö- ßerer Entfernungen, der Interoperabilität und des Installationsaufwandes. Sind diese Hürden jedoch einmal überwunden, könnte die Zahl der weltweiten DSL-Anschlüsse laut IDC zwischen 1998 und 2003 von 70.000 auf 27,3 Millionen ansteigen. Das entspräche einer Wachstumsrate von über 200 Prozent jährlich. Das Marktforschungsinstitut rechnet damit, dass im Jahr 2003 schon 13 von 100 Online-Haushalten über DSL ans Internet angeschlossen sein könnten. Derzeit sind es gerade mal 0,5 Prozent. Weiter geht IDC davon aus, dass Westeuropa aufgrund der zu erwartenden Migration von ISDN nach DSL seinen Anteil am Weltmarkt von derzeit etwa sechs Prozent bis 2003 auf 34 Prozent steigern wird. Gleichzeitig wird der Anteil des amerikanischen Marktes laut IDC von 78 auf 46 Prozent sinken. <I>(kh)</I>

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