E-Commerce scheitert an mangelnder Kompetenz

12.04.2001
Wer beim elektronischen Handel scheitert, ist selber schuld. Nicht das geringe Interesse des Kunden, sondern die mangelnde Kompetenz im eigenen Haus bremst den Erfolg der Unternehmen im Internet.

Die im elektronischen Handel bereits aktiven Unternehmen könnten erfolgreicher sein, wenn sie ihre Hausaufgaben in den Fächern Kompetenz und Technik besser gemacht hätten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des auf E-Commerce spezialisierten Software-Hauses Sterling Commerce. Befragt wurden mehr als 200 Unternehmen aus den Branchen Media, Manufacturing, Bankwesen und Logistik.

So geben 43 Prozent der befragten Unternehmen an, den gewünschten Erfolg bisher aufgrund einer geringen Marktnachfrage nicht erreicht zu haben. 52 Prozent machen technische Schwierigkeiten und interne Probleme bei der Umsetzung des Projektes für die Startschwierigkeiten verantwortlich. Genauso viele Firmen gaben unzureichendem Wissen über die Anforderungen und Lösungen des elektronischen Handels eine Mitschuld. Ein Drittel räumte Verzögerungen bei Entscheidungsprozessen ein.

Unsicherheit bei der Bewertung

Bei der Planung der E-Business-Strategie machten sich 52 Prozent der Unternehmen in erster Linie Gedanken über das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Projektes. "Die Unsicherheiten in der Bewertung der Wirtschaftlichkeit sind häufig ein Reflex darauf, dass die Anforderungen und die eigenen Kompetenzen angesichts der anfänglichen Unerfahrenheit im E-Business nur schwer eingeschätzt werden können", glaubt Robert Ebert-Weglehner von Sterling Commerce. "Dennoch werden die Realisierungsbedingungen häufig noch zu optimistisch eingeschätzt." Bei der Planung des E-Business-Auftritts machten sich 42 Prozent der Befragten vor allem Gedanken um das passende Angebotsportfolio, 39 Prozent sorgten sich um ihre Zielgruppenfokussierung, 37 Prozent um die fälligen Investitionen.

Hohe Hürde Integration

Die meisten Schwierigkeiten tauchten der Umfrage zufolge dann tatsächlich bei der Integration der Prozesse (71 Prozent) auf, gefolgt vom mangelnden Know-how (61 Prozent). Mehr als die Hälfte der Unternehmen hatte Probleme mit den E-Business-Anwendungen. Bei 32 Prozent tauchte überraschend das Thema Sicherheit auf. Grundsätzlich sind nach Erkenntnissen der Studie Unternehmen aus der Industrie stärker von den Schwierigkeiten betroffen, während Banken und Versicherungen vergleichsweise am besten vorbereitet waren.

www.sterlingcommerce.de

ComputerPartner-Meinung:

Die Goldgräberstimmung hat sich nicht nur bei den Dotcoms verflüchtigt. Auch "alteingesessene" Unternehmen haben inzwischen mitgekriegt, dass eine Homepage noch kein Garant für Millionenumsätze ist. Erst wenn auch Qualität und Konzept stimmen, stellen sich vielleicht allmählich Erfolge ein. (mf)

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