E-Government nur virtueller Schaukasten?

21.11.2002

Gerade erst hat der deutsche Branchenhauptverband Bitkom zur Eröffnung der Systems erneut die Forderung nach einem Masterplan E-Government bekräftigt.

Wie weit Nutzungsverhalten und Angebot vom Ideal entfernt sein können, zeigt allerdings eine Online-Umfrage von Marktforscher Marketagent.com im benachbarten Österreich. Demnach haben 87 Prozent der österreichischen Online-Bürger zwar die Möglichkeit, ihre Heimatgemeinde auch virtuell im WWW zu erreichen. Und neun von zehn Internetnutzern haben davon auch schon mindestens einmal Gebrauch gemacht. Aber nur knapp ein Viertel der Befragten fand dort auch die Möglichkeit vor, Behördengänge direkt im Internet zu erledigen.

43 Prozent gaben an, dass der Webauftritt ihrer Heimatgemeinde nur als virtueller Schaukasten diene und nicht als interaktives Amt. An Letzterem wären grundsätzlich 85 Prozent interessiert, wobei sich aber je nach Alter und Bildung gravierende Unterschiede zeigen. So sind es bei den 14- bis 19-Jährigen in Österreich nur 36 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen hingegen über 70 Prozent, die E-Government auch als interaktives Amt sehen möchten. Erfahrungen mit interaktiven E-Government-Services haben bisher nur 17 Prozent der österreichischen Online-Bürger gesammelt.

Die Bitkom-Forderung nach einem Masterplan E-Government geht weit über die kommunale Ebene hinaus und richtet sich an ein ganzheitliches Angebot von Bund, Ländern und Gemeinden. Davon sind wir in der Bundesrepublik Deutschland aber noch weit entfernt. (kh)

www.bitkom.org

www.marketagent.com

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