Wegen Fusion

E-Plus und O2 droht Verlust von Mobilfunk-Frequenzen

05.08.2013
O2 und E-Plus droht bei einem Zusammenschluss der Verlust von Mobilfunk-Frequenzen. In einem Schreiben an die Firmenchefs Rene Schuster (O2) und Thorsten Dirks (E-Plus) weist die Bundesnetzagentur darauf hin, dass die GSM- und UMTS-Lizenzen an die "wettbewerbliche Unabhängigkeit" der Unternehmen geknüpft sei.
Deutschlandzentrale von Telefonica/O2 in München
Deutschlandzentrale von Telefonica/O2 in München
Foto: Telefonica

Kommt es zur Übernahme der deutschen KPN-Tochter E-Plus durch die Telefónica Deutschland mit der Marke O2, steigen die bisherige Nummer Drei und die Nummer Vier des deutschen Mobilfunkmarkts zum neuen Marktführer auf. Noch müssen jedoch die Regulierungsbehörden und Kartellwächter die geplante Übernahme absegnen, bevor der Deal über die Bühne gehen kann. Möglicherweise wird das keine einfache Sache: Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) heute berichtet, droht E-Plus und O2 bei einem Zusammengehen der Verlust von GSM- sowie von UMTS-Lizenzen.

E-Plus und O2 wollen nach der Übernahme ihre Mobilfunknetze zusammenschließen, um die Netzqualität für ihre Kunden zu erhöhen und Betriebskosten einzusparen. Die Bundesnetzagentur fordert jetzt jedoch in einem der FAZ vorliegenden Schreiben die beiden Mobilfunkbetreiber auf, Angaben zur angestrebten Frequenzausstattung zu machen. Die Behörde will auf dieser Basis die Folgen der Fusion für die Frequenznutzung und Frequenzverteilung überprüfen. Das Ergebnis der Untersuchung könnte Einfluss darauf haben, ob die Übernahme von E-Plus durch die Telefónica Deutschland genehmigt wird oder nicht.

Strategisch und technisch wichtig sind vor allem die bis zum Jahr 2020 zugeteilten Bänder im Bereich um 2100 Megahertz, die bislang für UMTS genutzt werden, künftig aber auch für LTE-Dienste vorgesehen sind. Die Nutzung der GSM-Frequenzen soll dagegen nach bisheriger Planung bereits im Jahr 2016 wieder neu ausgeschrieben werden. Die Telekom warnte gegenüber der FAZ vor einem "massiven Ungleichgewicht bei den Frequenzen oberhalb von 1000 Megahertz".

Der Bonner Mobilfunkbetreiber hatte selbst Frequenzen zurückgeben müssen, als er 2010 sein britisches Mobilfunkgeschäft mit France Télécom zusammenlegte. Diese Frequenzen wurden anschließend von den britischen Behörden an die Konkurrenten versteigert. Im aktuellen Fall der angestrebten Übernahme von E-Plus durch die Telefónica Deutschland könnten zurückfallende Mobilfunk-Frequenzen auch für Neueinsteiger in den Markt reserviert werden. AreaMobile/(bw)

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