Europäische Großunternehmen nutzen für Stellenausschreibungen fast nur noch das Internet und entgegnen somit dem lokalen Fachkräftemangel. Dabei nimmt Deutschland eine Vorreiterstellung ein, wobei knapp zwei Drittel aller Vakanzen in Internet-Stellenportalen erscheinen und ebenso viele Neuanstellungen auf Basis von Internet-Ausschreibungen erfolgen. Zu diesem Fazit gelangt das Online-Stellenportal Monster in seiner heute, Dienstag, präsentierten Studie "Recruiting Trends 2007 - European Union", die in Kooperation mit dem Centre of Human Resources Information Systems http://www.is-frankfurt.de/chris der Universitäten Frankfurt und Bamberg erstmals erstellt wurde. "Der Hauptvorteil für Unternehmen liegt darin, dass Online-Ausschreibungen die effektivste Form sind, wie kommuniziert werden kann. Zudem ist der Kostenfaktor ausschlaggebend", sagt Ramona Kesch, Sprecherin Monster Worldwide Deutschland, gegenüber pressetext.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass mehr als 70 Prozent aller offenen Stellen nicht mehr traditionell, sondern online ausgeschrieben werden. Jede zweite Position erscheint sogar in einem Jobportal und 56 Prozent aller EU-Einstellungen basieren auf Stellenanzeigen im Internet. Obwohl das E-Recruiting in Deutschland einen ungebrochenen Wachstumstrend zeigt, mangelt es deutschen Großunternehmen jedoch noch am Bewusstsein für die zunehmende Bedeutung von internationalen Rekrutierungen. Der Ländervergleich zeigt deutlich, dass 45 Prozent der 1.000 befragten größten europäischen Unternehmen internationalen Rekrutierungsmaßnahmen in den kommenden Jahren eine hohe Bedeutung zumessen - Deutschland liegt mit 27 Prozent eher abgeschlagen im Mittelfeld.
Ein Drittel der befragten Unternehmen in der EU nutzten schon jetzt ausländische Jobportale und weitere 20 Prozent wollen diesen Schritt auch künftig gehen. Laut den Studienautoren nimmt der "War of Talent" auf gesamteuropäischer Ebene verstärkt zu, wobei zwei Drittel der Befragten damit rechnen, dass sich der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in naher Zukunft noch zuspitzen wird. Ausdruck dieses Fachkräftemangels ist, dass nur 40 Prozent der Großunternehmen der hohen Nachfrage ein entsprechendes Angebot gegenüber sehen und somit verstärkt auf internationales Recruiting setzen.
"Internationales Recruiting wird künftig einen noch wichtigeren Stellenwert bekommen als bisher. Für österreichische Unternehmen liegen daher große Potenziale in den wirtschaftlich florierenden Regionen Zentral- und Osteuropas", sagt Florian Eblinger, Geschäftsführer von Jobfinder Austria http://www.jobfinder.at gegenüber pressetext. "Die positive ökonomische Entwicklung, demographische Faktoren sowie die relativ geringe Mobilität der Arbeitssuchenden führen zu einem intensiven Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte - und dies nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa", so Marco Bertoli, Monster-Geschäftsführer Central Europe. So entwickeln sich viele Unternehmen weiter, um dem Online-Trend zu entsprechen, bieten elektronische Bewerbungsformulare an und optimieren damit ihre Datengrundlage für weiterführende E-Recruiting-Prozesse. (pte)