Gerade mal 8,5 MB umfasst das Integrationswerkzeug "Xbus". Der Clou dabei: Die Software kann von xbus.sourceforge. net (http://xbus.sourceforge.net/) kostenlos heruntergeladen werden. Ermöglicht hat dies die Xenium AG (www.xenium.de) , die im Laufe einiger Integrationsprojekte diese Lösung entwickelt hat und sie nun der Öffentlichkeit im Open-Source-Verfahren feilbietet.
Xbus wurde komplett in Java (Version 1.4) entwickelt und kann daher unabhängig von der Plattform eingesetzt werden. Als einzige Systemvoraussetzung genügt eine Java Virtual Machine (JVM). Xbus kann als eigenständige Anwendung betrieben, aber auch in eine Servlet-Engine oder andere Java-Applikationen eingebettet werden.
Als Zentralinstanz vernetzt die Middleware alle angeschlossenen Systeme, ohne dass Schnittstellen zu den einzelnen Anwendungen extra programmiert werden müssen. Lediglich nach der Installation muss der Administrator die zu verwendenden Datenformate, vorhandene Schnittstellen sowie die gewünschten Transportwege (etwa von SAP zu Siebel) festlegen. Mit diesen Angaben soll Xbus sogleich in der Lage sein, Daten in die unterschiedlichen Formate zu konvertieren und sie an die entsprechenden Anwendungen weiterzuleiten. Dabei basiert Xbus auf offenen Standards wie Message Queues (JMS 1.0.2), http und XML.
Xenium behauptet, das sich der Implementierungsaufwand für Xbus gegenüber Konkurrenzprodukten von Bea, IBM, Tibco oder Seebeyond in Grenzen hält. Die alternativen XML-basierten Web-Services würden hingegen noch nicht ihre Versprechen erfüllen, so Firmengründer Andreas Lannes. Die von Xenium entwickelte Software verspricht sogar einen problemlosen Betrieb nach Release-Wechseln der angebundenen Anwendungen. Schnittstellen müssten demnach nicht verändert werden.
Xbus ist modular aufgebaut, sodass zusätzliche Funktionen später nachinstalliert werden können, etwa die Fernadministration oder das Werkzeug zum Protokollieren von Datenströmen. Auch bereits eingesetzte EAI-Module wie Applikationsserver oder Message verarbeitende System sollen sich so leicht anbinden lassen. Der Quellcode kann verändert werden.
Meinung des Redakteurs
"Eure Software muss billiger werden", lautete die einhellige Forderung der Anwender an die EAI-Anbieter. Nun gibt es Integrationswerkzeuge sogar ganz umsonst. Das ändert aber nichts an der Komplexität von Middleware-Projekten. Interessierte Systemintegratoren sollten daher gutes Know-how in Sachen Geschäftsprozessoptimierung mitbringen.