Easidock USB 200 - Anschluss gesucht

11.09.2000
Angetreten, um dem Kabelchaos der Peripheriegeräte zu begegnen, setzt sich der USB-Anschluss als "Buchse für alles" immer stärker durch. Den ersten einfachen Hubs folgten bald multifunktionale Erweiterungseinheiten für Drucker, Netzwerk und mehr. Ob das "Easidock USB 200" mit Zielgruppe Notebook-Markt ein Schritt in die richtige Richtung ist, hat ComputerPartner näher untersucht.

Die Verpackung, mehrsprachig, hochglänzend und mit Abbildungen gestaltet, ist selbsterklärend. Wer das DIN A4 große Päckchen in Händen hält, weiß schnell und ohne viele Fragen, wozu die Easidock USB 200 dienen soll. Das überraschend hohe Gewicht verschuldet das wuchtige Netzteil, welches per Euroflachstecker den zusätzlich benötigten Strom aus der Steckdose holt. Außerdem gibt es noch Beipackzettel zum Thema Windows 2000, zur technischen Hilfe in Deutschland, Registrierungsunterlagen, eine Treiberdiskette und ein 60 Zentimeter kurzes USB-Gerätekabel. Schließlich findet sich im Karton noch ein Handbüchlein zum Gerät und zur Treiber-Software mit fünf deutschsprachigen Seiten. Mehr sollte ein Plug&Play-Gerät auch nicht benötigen.

Schweres Netzteil - leichter Hub

Betrachtet man das Easidock USB 200 von vorne, ist nur die USB-Verbindung zum Notebook und ein USB-Steckplatz sichtbar. Warum diese Buchse allerdings verkehrt herum eingebaut ist, wissen wohl nur die Designer. Auf der Rückseite des an eine Briefwaage erinnernden Kästchens befinden sich die eigentlichen Anschlüsse: vier weitere USB-Ports, zwei PS/2-Anschlüsse für Maus und Tastatur, ein Druckerport, eine serielle Schnittstelle und der Anschluss für das Netzteil. Die Modellvariante Easidock USB 200E weist zudem eine RJ45-Ethernet-Buchse auf. Allesamt sind sie auf einer stabilen Metallplatte befestigt und mit Symbolen versehen. Eine Farbkodierung nach den PC99-Vereinbarungen fehlt allerdings.

Ist die Easidock voll verkabelt, verliert sie leicht die Balance und droht, nach hinten wegzukippen. Ein paar Gramm mehr könnten hierbei der Standfestigkeit Nachdruck verleihen. Die erstmalige Inbetriebnahme erfordert ein mit Strom versorgtes Easidock, welches dann mit dem gestarteten Mobil-PC verbunden wird. So wie es sein soll, wird die Schnittstellenerweiterung - namentlich und nacheinander: USB-Hub, Ethernet, parallele und serielle Schnittstellen - erkannt. Die Treiber hierzu findet der Hardware-Assistent auf der mitgelieferten Diskette und installiert sie dementsprechend.

Nach einem Neustart, der für das Ethernet-Modul notwendig ist, stehen die Anschlüsse zur Verfügung. Beim seriellen Adapter musste unter Windows 2000 ein Update nachhelfen, welches leicht unter der angegebenen Internet-Adresse zu finden war. Danach lief es auch hier rund. Mäuse und ähnliches Eingabegetier mag Easidock jedoch nur unter USB oder PS/2. Der serielle Anschluss sollte dem Modem vorbehalten sein.

Zum Netzwerkadapter fällt den Mobility-Leuten nicht mehr ein, als nach einem Netzwerkspezialisten zu verlangen. Der wird am heimischen Rechner kaum verfügbar sein, Probleme mit der Einrichtung traten im Test jedoch keine auf. Bei einer Druckerbuchse, die im Handbuch als bidirektional angegeben ist, sollten diese Voraussetzungen auch zutreffen. Dass bei Problemen mit modernen Druckertreibern gerade diese Funktion abgeschaltet werden muss, könnte manchen Kunden ärgerlich machen.

Eine Dockingstation ist es nicht

Auch alles andere Bidirektionale wie Scanner, Zip oder Streamer funktioniert am Parallelport nicht. Der User erfährt dies auch im Handbüchlein. Problemlos verhielten sich die PS/2-Anschlüsse, es war kein Unterschied zum Normalbetrieb festzustellen. USB-Geräte machten bauartbedingt am meisten Spaß. Ob Spielzeug, Maus oder Tas-tatur: einstecken, eventuelle Treiber nachladen und loslegen.

Durch die per Stromversorgung auf jeweils maximal 500 mA unterstützten Ports kam es bei keinem der getesteten Devices zu Ärger mangels Saft. Eher macht sich bei datenintensiven Peripheriegeräten wie Scanner oder Brenner die Begrenzung auf zwölf Megabit Datentransfer pro Sekunde bemerkbar. Diese müssen sich nämlich alle angeschlossenen Geräte teilen, so dass USB-Kameras Ruckelbilder liefern, wenn andere Geräte wie Netzwerk oder USB-Drucker gleichzeitig aktiv sind. Doch diese Probleme haben auch die übrigen Anbieter von USB-Erweiterungen. Für eine echte Dockingstation fehlen der Easidock USB 200 die Vollwertigkeit aller Schnittstellen und der Monitordurchgang. Wenn die Kleinigkeiten mit dem Handbuch und den Treibern erledigt sind, handelt es sich um eine gute Anschlusserweiterung zu einem günstigen Preis. (kew)

<b>Kurzgefasst</b>

Die Easidock USB 200 ist eine Schnittstellenerweiterung für den USB-Anschluss. Die wesentlichen Unterschiede zu einer Dockingstation liegen in der langsameren Übertragungsgeschwindigkeit, dem fehlenden Monitoradapter und der eingeschränkten Nutzung der seriellen und parallelen Anschlüsse. Als Port-Expansion ist sie brauchbar und leicht zu installieren. Mit aktueller Software und einem anständigen Handbuch wäre eine bessere Benotung drin gewesen, so bleibt es aber nur bei einem Befriedigend.

Anbieter:

Mobility Electronics

2 Heron Industrial Estate

Reading RG7 1PJ

Großbritannien

www.mobilityelectronics.com

www.easidock.com

Preis:

VK: 325 Mark (zzgl. MwSt.)

Vertrieb/Distribution:

stehen noch nicht fest

Wertung:

Gerät: 3

Software: 3

Lieferumfang: 2-3

Ease-of-Use: 2

Händler-Support: 3

CP-Tipp: 3

(Bewertung nach Schulnoten)

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