Echt wahr

30.05.2003
Auf den Offenen Brief an Prof. Dr. Lorenz B. Puntel in ComputerPartner 21/03 erreichte uns folgende Leserzuschrift:

Freue ich mich doch schon jedes Mal auf den Offenen Brief, so hat er mir diesmal ein noch breiteres Grinsen beschert als sonst. Schön! Das ist es, was gestresste IT-Mitarbeiterinnen am Nachmittag zum Kaffee brauchen, allzu viel zu Lachen haben wir ja derzeit nicht.

Als fast schon "IT-Urgestein" stelle ich mir seit vielen Jahren Fragen wie

- Welche Wahrheit ist wahrer: meine, die meines Arbeitgebers oder die meines Kunden?

- Wie viel Wahrheit muss in der Unwahrheit stecken, die ich - moralisch gerade noch vertretbar - erzählen kann?

- Wenn sich (z.B. aufgrund eines klitzekleinen Dementis) Unwahrheit wieder in Wahrheit verwandelt - bin ich dann ethisch betrachtet rehabilitiert?

Die Misere mit der Wahrheit in unserer Branche würde heutzutage Karl Valentin vielleicht so ausdrücken: "Das, was ich gestern gesagt habe, ist heute natürlich ganz anders, weil es ja gestern schon nicht so gemeint war, wie ich es gesagt habe."

Über dieses Thema könnte man sicher noch sehr viel philosophieren. Falls es also mit Ihrer Ehrendoktorwürde klappt, werde ich mich vielleicht auch an der Ludwig-Max-Uni als Gastdozentin bewerben...

Angela L., per E-Mail

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