Eigenentwicklung des Grosshändlers Lobster

12.10.1998

MÜNCHEN: Die betriebswirtschaftliche Lösung "Mention" soll mehr sein als "nur" ein Warenwirtschaftssystem, deswegen trägt die Software den Untertitel "Management Environment".Rund 20mal ist die Lösung der Mention Software GmbH, einer Tochter der Berliner Lobster Technology Holding AG, in Deutschland installiert, zweimal in Österreich. Lobster-Chef Alexander von Troschke, weiß genau, in welcher Ecke der Gegner steht: "SAP ist die Luft, die wir atmen." Als Konkurrenzlösung kommt für Mention außer SAP noch Navision in Betracht.

Zur Zielgruppe hat die Mention Software GmbH den IT-Fachhandel auserkoren, "weil wir den Bereich kennen", schiebt von Troschke nach. Er ist sich sicher, daß die "Zeitbomben" Euro, Jahr 2000 und der Anschluß an das Internet der Branche für Warenwirtschafslösungen einen Boom bescheren. Ab 1999 will Mention Software aber noch andere Handelssegmente angehen, zum Beispiel den Baustoffhandel.

Vor drei Jahren hat der Distributor Lobster mit der Entwicklung von "Mention" angefangen und sich dazu Peter Kyrath ins Haus geholt, der bereits die Programme SMS und OMS ins Leben gerufen hat. Die Lösung war von Anfang an als 32-Bit-Applikation gedacht. Neben dem Grundmodul, das die Ein- und Verkaufsabwicklung, Information und Statistik, Bestandsverwaltung, Seriennummerverwaltung und andere Funktionen umfaßt, bietet Mention eine integrierte Dokumentenverwaltung, Finanzbuchhaltung sowie ein Helpdesk-Tool an. Damit die Vertriebsmitarbeiter aus Mention heraus telefonieren können oder bei eingehenden Gesprächen gleich die Daten des Anrufers auf den Bildschirm bekommen, gibt es das Modul "Mention Phone". "Bisher gibt es noch keine andere Applikation, die all diese Einzelpakete in sich vereint", glaubt von Troschke.

Die Serverlizenz für das Grundmodul kostet 9.400 Mark, eine Workstationlizenz 2.850 Mark. Gesondert berechnet werden die Lizenzen für "Phone", "Document", "Finance" und "Helpdesk". Damit positioniert sich Mention in einem höheren Preissegment als SMS oder OMS. Gegenüber diesen beiden Programmen liegen die Vorteile von Mention laut von Troschke unter anderem darin, daß die Lösung individuelle Datenbankabfragen zuläßt und außerdem keinen Tagesabschluß fahren muß.

Individuelle Spracheinstellung möglich

Die ideale Userzahl der Lösung liegt zwischen 20 und 200 Mitarbeitern. Mention läuft als Applikation ausschließlich unter Windows 95 und NT. Entwicklungsumgebung ist Microsoft Visual Fox Pro 5.0a. Das Produkt nimmt auch Rücksicht darauf, daß nicht alle Mitarbeiter einer Firma die gleiche Muttersprache sprechen. Die Sprachversion der Masken kann an jedem Arbeitsplatz individuell eingestellt werden. "Der englische Controller sieht auf eine englische Maske, und nebenan sieht der deutsche Finanzbuchhalter auf einen deutschen Schirm mit gleichem Dateninhalt", erklärt von Troschke. Der Vertrieb der Software erfolgt direkt. Von Troschke bietet jedem potentiellen Kunden an, in der Berliner Zentrale vorbeizuschauen, um die Software dort "live" im Einsatz zu erleben.

Im nächsten Schritt können Interessenten für 3.000 Mark die Software sechs Wochen lang im eigenen Betrieb nutzen. Beim Portieren der Stammdaten hilft ein Mention-Mitarbeiter. Entschließt sich der Kunde zum Kauf, werden ihm die 3.000 Mark angerechnet. Für die Zukunft plant Mention ein Java-Front-end und langfristig den Sprung über den Atlantik auf den amerikanischen Markt. (is)

Alexander von Troschke, Chef der Lobster Technology Holding AG:

zu der Mention Software gehört, bietet jedem Kunden an, die

Software-Lösung "live" in Berlin zu

sehen.

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