Ein Computer - viele Betriebssysteme

26.09.2002
Das amerikanische Unternehmen Connectix bietet mit seinem Programm Virtual PC Anwendern die Möglichkeit, mehrere Betriebssysteme gleichzeitig auf einem Rechner zu installieren. Nichts Neues? Weit gefehlt: Virtual PC läuft unter Windows. Mit einem Knopfdruck lässt sich zwischen den Programmen umschalten.

Viele Unternehmen nutzen immer noch ältere Anwendungsprogramme, die auf neuen Betriebssystemen aber nur mit Schwierigkeiten oder gar nicht funktionieren. Zum Beispiel sind in vielen Banken noch Programme zu finden, die nur unter OS/2 laufen. Gleichzeitig nutzen die Mitarbeiter aber auch moderne Software, die nach einem neuen Betriebssystem verlangt. Mit Virtual PC lassen sich auf einem einzigen Rechner die Betriebssysteme Windows XP, 2000, NT, 98, 95, 3,11, DOS, OS/2, Netware und Linux parallel betreiben. Im Gegensatz zu den Lösungen anderer Hersteller läuft Virtual PC unter Windows. Deshalb kann man während des Betriebs von einem System per Mausklick auf das andere umschalten. Ein Neustart, um das jeweilige Betriebssystem zu aktiveren, ist nicht notwendig. Außerdem können Daten von einem System auf das nächste per Drag and Drop kopiert werden. Allerdings beinhaltet Virtual PC keine Datenkonvertierung. Hierzu sind noch weitere Tools erforderlich.

Virtual PC wird nach der Installation des Grund-Betriebssystems installiert. Für jedes nun weitere aufgespielte System legt Virtual PC ein eigenes File an. Dieses kann eine Größe von bis zu 127 GB annehmen, vorausgesetzt die interne Festplatte spielt mit. Außerdem kann der Anwender jedem Betriebssystem eigene Ressourcen zuweisen, zum Beispiel die Größe des jeweiligen Arbeitsspeichers, die bis zu 1 GB betragen darf.

Jede virtuelle Maschine emuliert dann die gesamte Hardware, vom Prozessor bis hin zur Netzwerkkarte, und gestattet damit die parallele Ausführung ansonsten inkompatibler Betriebssysteme. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass die einzelnen Betriebssysteme unterschiedliche Treiber für die eingebauten Komponenten benötigen.

Viele Möglichkeiten für den Einsatz

Durch den Einsatz von Virtual PC erübrigt sich die beim Wechsel des Betriebssystem sonst zwangsläufig fällige Migration der alten Software. Dadurch kann das Unternehmen ältere Programme weiter nutzen, ohne auf die Zusatzfunktionen moderner Betriebssysteme verzichten zu müssen. Die Unternehmensleitung kann weiterhin den Wechsel auf neuere Anwendungssoftware selbst bestimmen. So halten sich die Kosten im Rahmen.

Softwareentwickler können mit Virtual PC ihre Programme in sicherer Umgebung testen. Ein Absturz des jeweiligen Programms zieht keinen Absturz des Host-Rechners nach sich. Anstelle mehrerer PCs brauchen sie jetzt nur einen. Mitarbeiter im Kundendienst können bei telefonischen Anfragen umgehend auf das Betriebssystem des jeweiligen Kunden umschalten und ihm so schnell und kompetent Auskunft erteilen. Beim Kunden eventuell auftretende Probleme lassen sich auf diese Weise in Echtzeit nachvollziehen und rascher und effektiver beheben. Und bei Schulungen kann jeder Schüler auf seine Version des Rechners umschalten, ohne dass zwischen den Kursen zeitraubende Neuinstallationen oder Umstellungen der Geräte notwendig werden.

<b>Kurzgefasst</b>

Hersteller: Connectix

Produkt: Virtual PC 5.0

Produktgruppe: Utilities

Zielgruppe: Unternehmen, dieältere Anwendungsprogramme weiterhin einsetzen wollen; Schulen, die auf mehreren Betriebssystemen unterrichten

Verfügbarkeit: ab sofort

Preis: 259 Euro

Verkaufsargumente: Virtual PC ist eine ideale Lösung, um ältere Software, zum Beispiel OS/2-Programme, auf modernen Rechner zu installieren.

ComputerPartner-Meinung: Wer auf ältere Anwendungssoftware angewiesen ist und trotzdem nicht auf den Komfort moderner Betriebssysteme verzichten will, sollte zu Virtual PC greifen. Auch Softwareentwickler können ihre Programme dort in einem Fenster ausführen lassen, ohne einen Crash des gesamten PC befürchten zu müssen. (jh)

Infos: www.connectix.com

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