Ein PC für die Tasche

17.03.2006
Mit dem Taschen-PC "Q1" will Samsung eine neue Generation von Mini-PCs auf den Markt bringen, die die gleichen Features wie Notebooks besitzen, aber kaum größer sind als ein PDA.

Von Hans-Jürgen Humbert

Mit dem "Q1", einem Notebook im Miniformat, will Samsung den Begriff Mobile Computing neu definieren. Das Q1 soll Kommunikation, Unterhaltung, Leistung und Ultramobilität auf kleinstem Raum vereinen. Nur knapp 800 Gramm bringt das Minigerät auf die Waage. Trotzdem biete es die volle Funktionalität eines herkömmlichen Notebooks, betont Samsung.

Das Q1 besteht im Prinzip aus einem Sieben-Zoll-Widescreen-Display, in dem sämtliche Komponenten integriert sind. Für die erforderliche Rechenpower sorgt ein Pentium Celeron M ULV 353 mit 900 MHz Taktfrequenz. In Verbindung mit 512 MB Arbeitspeicher und dem Intel-GMA900-Grafikchip soll mehr als genug Rechenleistung für die Wiedergabe von multimedialen Inhalten zur Verfügung stehen. Den nötigen Speicherplatz für Programme und Daten liefert eine 1,8 Zoll große Festplatte mit 40 GB Kapazität. Als Betriebssystem wird Windows XP Tablet Edition eingesetzt.

Die Akkulaufzeit beträgt laut Angaben des Herstellers 3,5 Stunden mit dem Standardakku. Ein optional erhältlicher Zusatzakku soll den netzunabhängigen Betrieb um weitere neun Stunden verlängern.

Für die Kommunikation nach außen ist das Q1 mit allen heute üblichen Schnittstellen ausgerüstet. Für eine Netzwerkanbindung stehen Ethernet 10/100, Wireless LAN 802.11b/g und Bluetooth 2.0 zur Verfügung.

Zum Anschluss von Peripheriegeräten sind USB 2.0, ein CompactFlash-Card-TypII-Slot und ein VGA-Port (für externen Monitor) vorgesehen. Mittels der integrierten Twin-Array-Mikrofone kann der Anwender sogar mobil via Voice over IP telefonieren.

Einsatzmöglichkeiten

Für Business-Anwender bietet das Q1 Office-Applikationen wie Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Als Eingabemedium stehen wahlweise der sieben Zoll große Touchscreen oder eine Tastatur zur Verfügung.

Dank der WLAN-Schnittstelle lassen sich mit dem Gerät drahtlos E-Mails abrufen oder schreiben und im Internet surfen. Via Voice over IP ist sogar Telefonieren möglich.

Auch als mobiles Unterhaltungsgerät überzeugt das Q1, ist sich der Hersteller sicher. Mit der Funktion "AV Station Now" lassen sich Multimedia-Dateien ohne lange Boot-Zeit von der Festplatte oder anderen Medien wie USB-Sticks oder Speicherkarten (SD-, MMC- und XD-Cards) sofort abspielen. Für den Sound hat Samsung das SRS-Sound-System mit Trusurround TX und SRS WOW für die Basswiedergabe integriert. Allerdings ist bei den kleinen Lautsprechern kein optimaler Sound möglich. Deshalb besitzt das Gerät einen Kopfhöreranschluss für beste Klangqualität. Mit einer USB-DVB-T-Karte (gehört nicht zum Lieferumfang) lässt sich der Q1 sogar in einen mobilen Mini-Fernseher verwandeln.

Spielen ist ebenfalls möglich

Für Unterhaltung ist auch unterwegs gesorgt. Denn Computerspiele lassen sich ebenfalls auf den Q1 laden. Dank des integrierten Steuerkreuzes und der Hotkeys am Displayrand kann das Gerät so einfach wie ein Gamepad bedient werden.

Selbst als Navigationsgerät soll sich das Mini-System eignen. Das Sieben-Zoll-Widescreen-Display übertreffe dabei jedes verfügbare Stand-alone-Navigationsgerät, behauptet Samsung. Das Navigations-Kit, bestehend aus Autoladegerät, Cradle und GPS-Empfänger, arbeitet mit jeder gängigen Navigationssoftware zusammen. Das Kit muss allerdings extra gekauft werden.

Individuelles Zubehör

Für das Q1 plant Samsung, zahlreiche Accessoires nach und nach auf den Markt zu bringen. Gestartet wird mit einem DVD-Supermulti-Laufwerk, einem Keyboard, einem Hochleistungs-Akku, einem Binder und einem Navigations-Kit sowie zwei Tragetaschen.

In der Grundkonfiguration ist der Anwender gezwungen, Eingaben mit dem Touchscreen vorzunehmen. Wer das Gerät aber als Notebook-Ersatz einsetzen will, sollte zumindest die Tastatur zusätzlich anschaffen. Erst dann ist eine komfortable Eingabe wie bei einem herkömmlichen Notebook möglich.

Auch die Anschaffung des Zusatz-Akkus ist zu überlegen, denn dank der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Q1 verführt dieser zum Spielen. Und wer sich schon bei der Anreise zum Geschäftstermin die Zeit mit einem Spielchen verkürzt, dem dürfte hinterher wertvolle Akku-Zeit fehlen. Aber das bedeutet wiederum, zwei weitere Päckchen mit sich herumzuschleppen. Der Preis für das Q1 wird je nach Ausstattung bei zirka 1.000 Euro beginnen.

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