Emissionen: Drucker haben am Arbeitsplatz nichts zu suchen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
In der Diskussion über die Gesundheitsschädlichkeit von Druckern und Kopierern meldet sich nun der Arbeitsmediziner Peter Egler vom Verband deutscher Betriebs- und Werksärzte zu Wort. Er sieht sich in dem kritisierten Bericht des IT-Newsservice Golem falsch - weil verkürzt - zitiert. Mit der Aussage, dass jene in den Medien zitierten Studien zum Nachweis von Gesundheitsgefahren durch solche Geräte jeglicher arbeitsmedizinischer Grundlage entbehren, hat Egler zunächst für Aufregung gesorgt (pressetext berichtete http://www.pte.at/pte.mc?pte=070710033 ).

In der Diskussion über die Gesundheitsschädlichkeit von Druckern und Kopierern meldet sich nun der Arbeitsmediziner Peter Egler vom Verband deutscher Betriebs- und Werksärzte zu Wort. Er sieht sich in dem kritisierten Bericht des IT-Newsservice Golem falsch - weil verkürzt - zitiert. Mit der Aussage, dass jene in den Medien zitierten Studien zum Nachweis von Gesundheitsgefahren durch solche Geräte jeglicher arbeitsmedizinischer Grundlage entbehren, hat Egler zunächst für Aufregung gesorgt (pressetext berichtete).

"Diese Aussage von Egler ist angesichts der Datenlage eine nicht berechtigte Bagatellisierung", meint der Toxikologe Hermann Kruse von der Universität Kiel http://www.uni-kiel.de im pressetext-Interview. Kruse kritisiert, dass in dieser Aussage offensichtlich auch die Ergebnisse der Studie der Berliner Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) http://www.bam.de seitens Oliver Jann nicht berücksichtigt wurde. Jann hatte 2003 eine umfangreiche Studie über die Emissionen zahlreicher Drucker und Kopierer erstellt. "Demnach komme es während des Druckens zu einer verstärkten Abgabe von Feinstäuben und anderen chemischen Substanzen", fasst Kruse den Bericht zusammen. Seitens Jann konnte pressetext erfahren, dass derzeit an einer Neufassung unter Berücksichtigung neuer Daten und Informationen gearbeitet werde. Aufgrund der vorliegenden Informationen sei Eglers Subsumption nicht nachvollziehbar.

Egler argumentiert im pressetext-Interview, dass bei Kopierern und Druckern sehr wohl Substanzen emittiert werden. "Wir haben insgesamt drei Problemkreise: Einerseits sind es flüchtige organische Substanzen, so genannte VOCs, dann Schwermetalle und schließlich Staubpartikel", so Egler. Die Kernaussage seines Statements sei lediglich gewesen, dass es keine Veranlassung zu einer Panikmache gebe. Das im Golem abgedruckte Statement sei in seiner Art und Weise sehr verkürzt wiedergegeben, argumentiert der Arbeitsmediziner. Egler betont gegenüber pressetext erneut, dass ein sorgfältiger Umgang mit solchen Geräten ein Muss sei. "Das inkludiert auch den Kauf der Tonerpatronen. Wer hier auf Billigprodukte zurückgreift, tut sich und der Umwelt nichts Gutes", so der Mediziner. Es sei allerdings von Produkt zu Produkt verschieden, um welche Inhaltssoffe es sich genau handle. "Eines ist allerdings deutlich festzuhalten: Arbeitsgeräte wie Drucker und Kopierer gehören definitiv nicht an den Arbeitsplatz." Allein die statische Aufladung könne bei einem Hausstaubmilben-Allergiker zu einem Anstieg der Abwehrreaktion führen.

Egler argumentiert im pressetext-Interview aber auch, dass Filter kein geeignetes und approbates Mittel zur Problembekämpfung darstellen. Es sei fraglich, ob Filter überhaupt in der Lage sind, lungengängige Feinststaubpartikel auszufiltern. Hinsichtlich der Argumente von Kruse wegen der generellen Belastung der Menschen durch Feinstäube gibt Egler dem Toxikologen Recht. "Die Menschen werden heute auch durch den Straßenverkehr und Hausbrand mit Feinstäuben belastet", so Egler. Dennoch warnt der Wissenschaftler davor, Panik zu verbreiten, zumal diese Gesamtbelastungen geografisch stark voneinander abweichen. (pte/mf)

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