Aktionen gegen Homosexuelle

Empörung über Apples Regeln für den App Store

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Neuer Ärger für Apple: Die Vorgehensweise bei der Auswahl von Applikationen für den App Store führt einmal mehr zu Kontroversen.

Apples Vorgehensweise bei der Auswahl von Applikationen für den App Store führt einmal mehr zu Kontroversen (siehe auch eine Meldung vom Februar). Dabei bringt dem Konzern in diesem Fall nicht nur seine bekanntlich restriktive Zulassungspolitik Kritik ein. Zudem sorgen auch die Entscheidungsgrundlagen für Programme, die im App Store aufgenommen werden, für Empörung bei den Usern.

Bei der Entscheidungsfindung für oder gegen die Zulassung von Apps "gibt es keine seitenweisen Regeln, die jedes Detail genau festlegen", sagt Apple-Sprecher Georg Albrecht. Zwar existieren Richtlinien für die Entwickler von Applikationen, "doch die genauen Regeln unterliegen einem Vertrauensverhältnis zwischen den Entwicklern und Apple", so Albrecht.

Einerseits kämpft Apple mit kategorischen Sperren gegen die Lawine an iPhone- und iPad-Tools, die in den Augen des Shop-Betreibers oft nicht mehr als vermeidbarer Spam sind. Andererseits lässt der Technologieriese wiederum umstrittene Anwendungen zu, die sich beispielsweise gegen Minderheiten richten.

App gegen Homosexuelle erlaubt

So wird der Konzern künftig etwa keine neuen Apps einzelner Radiosender mehr annehmen. Apple-Boss Steve Jobs höchstpersönlich hat gegenüber US-Medien bestätigt, dass die Entscheidung gefallen ist. Die Programme einzelner Stationen repräsentieren Spam und sind mit "Furz-Apps" vergleichbar, die den App Store zumüllen, so die Begründung im Radio Mag Online. Vor wenigen Wochen hat das Unternehmen außerdem mögliche Sperren für pro-homosexuelle Applikationen angekündigt. Selbst die Verwendung des Wortes "gay" kann demnach zu einem Ausschluss aus dem App Store führen.

Gleichzeitig sieht der Konzern jedoch offenbar keine Probleme in Anwendungen, die sich gegen Homosexuelle wenden und ihre User beispielsweise zu Unterschriftenaktionen gegen die Homo-Ehe aufrufen. Das Programm propagiert die "Manhattan Declaration", eine Erklärung von Christen, die Homosexuelle als "unmoralisch" bezeichnet, berichten US-Medien. Die App hat zu einer Protestwelle und massiver Kritik an Apple geführt. Von dem Unternehmen gibt es dazu jedoch keine Stellungnahme. (pte/tö)

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