Endlich Security-Disti

17.03.2006
Was auf der CeBIT als Gerücht kursierte - Security-Disti Allasso werde von dem Stuttgarter Distributor Magirus gekauft -, bestätigte dieser jetzt: Er werde von dem kriselnden britischen Allasso-Besitzer InTechnology das kontinentaleuropäische Geschäft übernehmen.

Von Wolfgang Leierseder

Ende November 2003, zwei Monate nach der Übernahme des Value Added Distributors (VAD) Allasso durch den britischen Distributor InTechnology, sagte der Allasso-Deutschland-Geschäftsführer Christian Gröger zu ComputerPartner: "Ich rechne fest mit einer Konsolidierung bei den Security-Distributoren. Ich wünsche sie mir sogar, weil es zu viele gibt, die versuchen, in diesem attraktiven Markt Geschäfte zu machen."

Jetzt gehört Allasso selbst zu den Übernahmeopfern. Der Stuttgarter VAD Magirus will die gesamte Gruppe mit ihren acht europäischen Filialen übernehmen und damit ins seit längerem ins Auge gefasste Sicherheitsgeschäft einsteigen.

Überschneidung bei sechs europäischen Filialen

Die Übernahme, die laut Magirus-Sprecherin Martina Paulus noch im März zum Abschluss gebracht werden soll, umfasst neben der deutschen Allasso auch die Niederlassungen in Frankreich, den Niederlanden, Belgien, der Schweiz, Spanien, Portugal und Italien.

Allasso beschäftigt laut Magirus europaweit noch rund 120 Mitarbeiter. Dagegen zählt Allasso selbst inklusive England 220 Mitarbeiter, wobei es die britische Filiale, die unter InTechnology firmiert, mitzählt. Diese wird allerdings laut Magirus bei der bisherigen Muttergesellschaft bleiben. Die Allasso-Umsätze beziffern die Stuttgarter auf "mehr als 100 Millionen Euro" - in etwa so viel wie im letztmals bilanzierten Allasso-Geschäftsjahr 2002.

Weiteres wollte Magirus, das als dezidierter VAD für IT-Infrastruktur im Jahr 2005 mit mehr als 500 Mitarbeitern rund 580 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete, auf Anfrage nicht mitteilen. Die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen; beide Unternehmen hätten sich darauf geeinigt, während der Verhandlungen Stillschweigen zu bewahren, sagte Paulus gegenüber ComputerPartner.

InTechnology hatte Allasso am 31. Juli 2003 vom Sicherheitsanbieter Articon-Integralis für rund 25 Millionen Euro sowie weitere 3,77 Euro Millionen leistungsabhängige Zahlungen übernommen. Der britische Distributor, der vor allem auf Storage-Management-Software und dazugehörige Services spezialisiert ist, gilt seinerseits als Übernahmekandidat. Er hatte im November 2005 bekannt gegeben, in den ersten beiden Quartalen des laufenden Fiskaljahres (Ende: 31. März 2006) einen Verlust von knapp 18,9 Millionen Euro (rund 13 Millionen britische Pfund) gemacht zu haben. Das Unternehmen mit eigenen Angaben zufolge insgesamt 500 Mitarbeitern (inklusive Allasso) kämpft seit Jahren mit Verlusten in Millionenhöhe.

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