Entlassungen der Woche

19.04.2001
Wie nicht anders zu erwarten war, häufen sich die Entlassungen in der IT-Branche. Ein Ende ist nicht diese Woche abzusehen, da börsengelistete Unternehmen in den kommenden Tagen ihre Quartalszahlen bekannt geben. Die Ausmaße reichen von möglicherweise 30.000 blauen Briefen bei Ericsson bis zu vergleichsweise moderaten 2.500 Streichungen bei Texas Instruments.Der schwedische Telekomkonzern Ericsson streicht nach den Entlassungen Ende März (ComputerPartner online berichtete) weltweit erneut Arbeitsplätze. Diesmal sollen zwischen 6 000 und 30 000 blaue Brife verschickt werden - was im Extremfall angesichts der weltweit insgesamt 105 000 Beschäftigten einem Kahlschlag von unabsehbarer Konsequenz gleichkäme. Kein Wunder, dass Ericsson diese Zahlen nicht kommentieren möchte und lieber von "reiner Spekulation", wie eine deutsche Sprecherin formulierte, spricht. Allerdings sollen in Deutschland die rund 3.000 Mitarbeiter, deren Hälfte forschend an den Standorten Aachen, Hildesheim und Nürnberg beschäftigt ist, davon ausgenommen sein. Sparen müsse Ericsson allerdings auch in Deutschland.Auch der niederländische Elektronikkonzern Philips entlässt. Zwischen 6000 und 7000 Stellen sollen in diesem Jahr gestrichen werden. Weltweit beschäftigt Philipps eigenen Zählungen zufolge genau 219 399 Mitarbeiter. Die mäßigen Quartalsergebn - Umsatz 8,2 (Vorjahr: 8,33) Milliarden Euro; Gewinn 106 (Vorjahr: 1,14 Milliarden) Millionen Euro - machten die Entlassungen notwendig, erklärte das Unternehmen. Auch die nahe Zukunft bewerten die Niederländer düster. "Wir sehen keine Anzeichen, dass der Rückgang in der Wirtschaft in einigen Gegenden der Welt, besonders in den USA, sich dem Ende nähert. Dies wird niedriges Wachstum und Preisverfall in einigen der Märkte verursachen, in denen Philips aktiv ist." Es sei wahrscheinlich, dass im zweiten Quartal mit Verlust abgeschlossen werde, kündigte Philips-Finanzchef Jan Hommen an.Vom zweitgrößten Computerkonzern der Welt, Hewlett-Packard, stammt die Meldung, 3 000 Manager nach Hause schicken zu wollen. Als Grund für diesen Aderlass gibt das im kalifornischen Paolo Alto angesiedelte Unternehmen an, es erwartete für das zweite Quartal 2001 (Stichtag: 30. April) einen Gewinn- und Umsatzrückgang von zwei bis vier Prozent. Konzernchefin Carly Fiorina.erklärte, auch das dritte Quartal werde wenig mehr bieten. Denn nach der US- Konjunkturflaute seien auch weitere Absatzmärkte, vor allem Europa, betroffen. "Die jüngsten europäischen PC-Markt-Daten weisen darauf hin, dass die Abschwächung in Europa den gleichen Trend w, den wir in den USA gesehen haben", erklärte sie.Texas Instruments eigenen Angaben zufolge weltgrößter Hersteller von Speicherchips für Mobiltelefone, will rund sechs Prozent seiner Arbeitsplätze oder 2500 Stellen zu streichen. Vor allem Arbeitsplätze im Support und in der Produktion seien betroffen; der Abbau der Stellen beginne noch im laufenden Quartal. Das Unternehmen teilte mit, der Nettogewinn sei im Anfangsquartal 2001 (Stichtag: 31. März) 230 (Vorjahr: 421) Millionen Dollar gesunken. Analysten hatten größere Gewinneinbußen erwartet. Der Umsatz im ersten Quartal 2001 habe 2,53 (Vorjahr: 2,76) Milliarden Dollar betragen. "Dies ist der einschne Abschwung, den die Halbleiter-Branche jemals erlebt hat", sagte Finanzchef Bill Aylesworth. Für das zweite Quartal kündigte der Konzern einen weiteren Umsatzrückgang in Höhe von rund 20 Prozent an. Denn es sei "zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend klar, wann sich dies ändert", so Aylesworth.Der Photoriese Eastman Kodak hat im ersten Quartal 2001 (Stichtag: 31.März) 2,98 (Vorjahr: 3,1) Milliarden Dollar umgesetzt und dabei nur 150 (Vorjahr: 289) Millionen Dollar Gewinn eingestrichen. Nun sollen 3000 bis 3500 Stellen gestrichen werden, um bis Ende 2002 zwischen 200 und 250 Millionen Dollar pro Jahr einzusparen. Ob es dabei bleiben wird, steht dahin. Kodak warnte, der Gewinn für das gesamte Geschäftsjahr werde niedriger ausfallen als bislang angenommen Der CRM-Spezialist (Customer Relationship Management) Siebel steht vor einer größeren Entlassungswelle. Zwischen zehn und 20 Prozent der rund 7.400 Mitarbeiter sollen in die Wüste geschickt werden. Die Kündigungsmaschine soll bereits seit vorgestern in Gang gesetzt worden sein, berichtet das "Wall Street Journal". Offizielle Zahlen will Siebel erst heute melden.(wl)

Wie nicht anders zu erwarten war, häufen sich die Entlassungen in der IT-Branche. Ein Ende ist nicht diese Woche abzusehen, da börsengelistete Unternehmen in den kommenden Tagen ihre Quartalszahlen bekannt geben. Die Ausmaße reichen von möglicherweise 30.000 blauen Briefen bei Ericsson bis zu vergleichsweise moderaten 2.500 Streichungen bei Texas Instruments.Der schwedische Telekomkonzern Ericsson streicht nach den Entlassungen Ende März (ComputerPartner online berichtete) weltweit erneut Arbeitsplätze. Diesmal sollen zwischen 6 000 und 30 000 blaue Brife verschickt werden - was im Extremfall angesichts der weltweit insgesamt 105 000 Beschäftigten einem Kahlschlag von unabsehbarer Konsequenz gleichkäme. Kein Wunder, dass Ericsson diese Zahlen nicht kommentieren möchte und lieber von "reiner Spekulation", wie eine deutsche Sprecherin formulierte, spricht. Allerdings sollen in Deutschland die rund 3.000 Mitarbeiter, deren Hälfte forschend an den Standorten Aachen, Hildesheim und Nürnberg beschäftigt ist, davon ausgenommen sein. Sparen müsse Ericsson allerdings auch in Deutschland.Auch der niederländische Elektronikkonzern Philips entlässt. Zwischen 6000 und 7000 Stellen sollen in diesem Jahr gestrichen werden. Weltweit beschäftigt Philipps eigenen Zählungen zufolge genau 219 399 Mitarbeiter. Die mäßigen Quartalsergebn - Umsatz 8,2 (Vorjahr: 8,33) Milliarden Euro; Gewinn 106 (Vorjahr: 1,14 Milliarden) Millionen Euro - machten die Entlassungen notwendig, erklärte das Unternehmen. Auch die nahe Zukunft bewerten die Niederländer düster. "Wir sehen keine Anzeichen, dass der Rückgang in der Wirtschaft in einigen Gegenden der Welt, besonders in den USA, sich dem Ende nähert. Dies wird niedriges Wachstum und Preisverfall in einigen der Märkte verursachen, in denen Philips aktiv ist." Es sei wahrscheinlich, dass im zweiten Quartal mit Verlust abgeschlossen werde, kündigte Philips-Finanzchef Jan Hommen an.Vom zweitgrößten Computerkonzern der Welt, Hewlett-Packard, stammt die Meldung, 3 000 Manager nach Hause schicken zu wollen. Als Grund für diesen Aderlass gibt das im kalifornischen Paolo Alto angesiedelte Unternehmen an, es erwartete für das zweite Quartal 2001 (Stichtag: 30. April) einen Gewinn- und Umsatzrückgang von zwei bis vier Prozent. Konzernchefin Carly Fiorina.erklärte, auch das dritte Quartal werde wenig mehr bieten. Denn nach der US- Konjunkturflaute seien auch weitere Absatzmärkte, vor allem Europa, betroffen. "Die jüngsten europäischen PC-Markt-Daten weisen darauf hin, dass die Abschwächung in Europa den gleichen Trend w, den wir in den USA gesehen haben", erklärte sie.Texas Instruments eigenen Angaben zufolge weltgrößter Hersteller von Speicherchips für Mobiltelefone, will rund sechs Prozent seiner Arbeitsplätze oder 2500 Stellen zu streichen. Vor allem Arbeitsplätze im Support und in der Produktion seien betroffen; der Abbau der Stellen beginne noch im laufenden Quartal. Das Unternehmen teilte mit, der Nettogewinn sei im Anfangsquartal 2001 (Stichtag: 31. März) 230 (Vorjahr: 421) Millionen Dollar gesunken. Analysten hatten größere Gewinneinbußen erwartet. Der Umsatz im ersten Quartal 2001 habe 2,53 (Vorjahr: 2,76) Milliarden Dollar betragen. "Dies ist der einschne Abschwung, den die Halbleiter-Branche jemals erlebt hat", sagte Finanzchef Bill Aylesworth. Für das zweite Quartal kündigte der Konzern einen weiteren Umsatzrückgang in Höhe von rund 20 Prozent an. Denn es sei "zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend klar, wann sich dies ändert", so Aylesworth.Der Photoriese Eastman Kodak hat im ersten Quartal 2001 (Stichtag: 31.März) 2,98 (Vorjahr: 3,1) Milliarden Dollar umgesetzt und dabei nur 150 (Vorjahr: 289) Millionen Dollar Gewinn eingestrichen. Nun sollen 3000 bis 3500 Stellen gestrichen werden, um bis Ende 2002 zwischen 200 und 250 Millionen Dollar pro Jahr einzusparen. Ob es dabei bleiben wird, steht dahin. Kodak warnte, der Gewinn für das gesamte Geschäftsjahr werde niedriger ausfallen als bislang angenommen Der CRM-Spezialist (Customer Relationship Management) Siebel steht vor einer größeren Entlassungswelle. Zwischen zehn und 20 Prozent der rund 7.400 Mitarbeiter sollen in die Wüste geschickt werden. Die Kündigungsmaschine soll bereits seit vorgestern in Gang gesetzt worden sein, berichtet das "Wall Street Journal". Offizielle Zahlen will Siebel erst heute melden.(wl)

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