Die jüngste Vorstandsstudie der Personalberatung Kienbaum bestätigt es: Die Vorstände deutscher Unternehmen haben im vergangenen Jahr kräftige Gehaltserhöhungen bekommen. Im Durchschnitt, so Kienbaum, sind die Vorstandsbezüge im Geschäftsjahr 2006/2007 um 17,5 Prozent gestiegen. Rund zwei Drittel der 1.300 befragten Unternehmen haben die Vergütung ihrer Führungsspitze erhöht und zwar um einiges mehr als in den Jahren zuvor. Im Geschäftsjahr 2005/2006 lagen die Zuwächse bei 14,8 Prozent und vor zwei Jahren bei 9,1 Prozent. "Der deutliche Zuwachs ist in erster Linie auf die Erhöhung variabler erfolgsabhängiger Vergütungsbestandteile zurückzuführen, die Grundgehälter blieben weitgehend konstant", erklärt Kienbaum-Vergütungsexperte Alexander v. Preen.
Die Höhe der bezogenen Vergütungen variiert allerdings immens. Sie reicht von 40.000 Euro bis weit über sieben Millionen Euro jährlich. Ein Viertel der Gehälter liegt unter 200.000 Euro im Jahr. Bei etwa 36 Prozent liegen die Bezüge zwischen 200.000 und 400.000 Euro. Die übrigen 39 Prozent der Unternehmen zahlen ihren Vorständen weit mehr. Dabei überschreiten etwa 350 deutsche Unternehmen die 500.000 Euro-Grenze, lediglich 44 vergüten die Dienstleistungen ihrer Vorstände mit mehr als zwei Millionen Euro im Jahr. Insgesamt gilt, dass Vorstandvorsitzende noch einmal um rund 50 Prozent mehr verdienen als ein ordentliches Vorstandsmitglied. Laut Kienbaum reichen die Zuschläge in der Praxis von zehn bis hin zu 300 Prozent.
Doch nicht alle Vorstände in Deutschland essen mit goldenen Löffeln. Die Vorstandsstudie 2006/2007 zeigt, dass etwa ein Drittel der Firmenlenker eine Kürzung ihrer Bezüge hinnehmen mussten – teilweise, trotz guter Ergebnisse, die bei den meisten ihrer Kollegen ja ein Garant für überdurchschnittliche Boni waren. Weiter Infos: www.kienbaum.de (gn)