Ericsson kauft Marconi

26.10.2005
Der schwedische Mobilfunk-Ausrüster Ericsson hat die Kernbereiche des britischen Netzwerkers Marconi für 1,8 Milliarden Euro (1,2 Milliarden Pfund) gekauft.

Der schwedische Tk-Ausrüster Ericsson hat die Kernbereiche des britischen Netzwerkers Marconi für 1,8 Milliarden Euro (1,2 Milliarden Pfund) gekauft.

Ericsson-Chef Carl-Henric Svanberg bezeichnete die Übernahme angesichts des globalen Wachstums und der Konvergenz von Mobilfunk- und Breitbandnetzen als "logisch und finanziell attraktiv".

Neben dem Name Marconi übernimmt der schwedische Konzern die Forschung, die Bereiche optische Netze, Breitband-Zugangs- und Softswitch-Equipment sowie Richtfunknetze. Des Weiteren wandern zu Ericsson die amerikanischen (Festnetz-)Geschäfte, so dass rund 75 Prozent der Marconi-Geschäfte von den Schweden übernommen werden. Der Kauf bedarf der Zustimmung der Aktionäre und der Kartellbehörden.

Von dem Kauf ausgeschlossen sind die hohen Pensionsansprüche, die das britische Unternehmen angehäuft hat, das Servicegeschäft - unter anderem in Deutschland, wo 135 Mitarbeiter die Infrastruktur des Mauterfassungssystems "Toll Collect" betreuen -, sowie Marconis Hauptverwaltung. Das Unternehmen selbst wird unter dem Namen Tenet Ltd. mit 2.100 Mitarbeitern fortgeführt. Ericsson seinerseits dürfte zwischen 15 und 20 Prozent der rund 6.670 übernommenen Marconi-Mitarbeiter kündigen.

Wie viele der 1.500 Marconi-Mitarbeiter in Deutschland gehen müssen, steht dahin.

Analysten begrüßten den Kauf. Ericsson werde von den optischen Techniken von Marconi zur Steigerung der Übertragungskapazitäten in Netzen profitieren. Des weiteren könnten die Schweden nun auch als Festnetz-Ausrüster und als Anbieter von konvergenten Netzen auf Kundenfang gehen und sich zudem, wie zum Beispiel in den USA, neue Märkte erschließen. (wl)

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