Mikrochipindustrie

EU einigt sich auf 43 Milliarden für Halbleiterbranche

19.04.2023
Die EU will 43 Milliarden Euro für den Ausbau der Mikrochipindustrie in der EU mobilisieren. Aus dem EU-Budget sind 3,3 Milliarden vorgesehen.
Ein wichtiges Ziel des sogenannten "Chip-Gesetzes" der EU ist es, dass der EU-Anteil auf dem Weltmarkt für Chips von derzeit knapp 10 auf 20 Prozent im Jahr 2030 anwächst.
Ein wichtiges Ziel des sogenannten "Chip-Gesetzes" der EU ist es, dass der EU-Anteil auf dem Weltmarkt für Chips von derzeit knapp 10 auf 20 Prozent im Jahr 2030 anwächst.
Foto: mickyso - Fotolia.com

Mit dem sogenannten Chip-Gesetz will die EU 43 Milliarden Euro für den Ausbau der Mikrochipindustrie mobilisieren. Die Investitionen sollen unter anderem aus dem EU-Haushalt und der Privatwirtschaft kommen, wie die schwedische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. Aus dem EU-Budget sind 3,3 Milliarden vorgesehen. Europaparlament und EU-Staaten müssen der Einigung noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache.

Mit der Initiative soll vor allem die Abhängigkeit von asiatischen Ländern verringert werden. Halbleiter sind schon länger Mangelware und werden in zahlreichen Branchen dringend benötigt. In Deutschland gab es etwa in der Automobilindustrie Engpässe. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte noch Ende Januar mitgeteilt, der andauernde Halbleitermangel führe in der Automobilindustrie - sofern keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergriffen werden - bis 2026 global zu einem Produktionsrückgang von 20 Prozent.

Fördergelder für Sachsen-Anhalt

Ziel des Chip-Gesetzes ist es auch, dass der EU-Anteil auf dem Weltmarkt für Chips bis 2030 von knapp 10 auf 20 Prozent wächst. In Deutschland könnte vor allem Sachsen-Anhalt von der Förderung durch das Chip-Gesetz profitieren. Im März 2022 hatte Intel bekanntgegeben, dass in Magdeburg ab 2027 Chips der neuesten Generation produziert werden sollen. Darüber hinaus will Infineon in diesem Herbst mit dem Bau eines neuen Werks in Dresden beginnen. Es sollen etwa 1.000 Arbeitsplätze entstehen.

"Der EU Chips Act schafft Investitions- und Planungssicherheit für Halbleiterunternehmen und deren Zulieferer", kommentiert Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Silicon Saxony e. V., die Entscheidung. "Vor allem die europäische Zulieferindustrie in den Bereichen Chip-Design, Chemikalien, Wafer- und Maskenherstellung sowie Automatisierung wird gestärkt. Außerdem beweist Europa Handlungsfähigkeit. Das Gesetz ist ein wichtiger Baustein für eine gemeinsame europäische Industriepolitik und eine gute Grundlage für weitere Gesetzesinitiativen zur Stärkung von Investitionen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Quantencomputing sowie Kommunikationstechnologien." (dpa/pma/rs)

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