Erneuerbare-Energien-Gesetz

Eurosolar kritisiert Internationale Energieagentur

30.09.2008
Nobuo Tanaka, Direktor der Internationalen Energieagentur (IEA), hat in Berlin Vorbehalte gegen das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bekräftigt. Eurosolar verteidigt dieses…

Nobuo Tanaka, Direktor der Internationalen Energieagentur (IEA), hat in Berlin Vorbehalte gegen das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bekräftigt. Eurosolar verteidigt dieses als das laut dessen Präsidenten, MdB Hermann Scheer, weltweit "erfolgsdynamischste und kostengünstigste Gesetz zur Forderung erneuerbarer Energien".

Würden Politikansätze weltweit dem Vorbild des deutschen EEG folgen, wären bis 2050 deutlich mehr als der von der IEA prophezeite 50-prozentige Anteil erneuerbarer Energien an der weltweiten Stromversorgung erreichbar.

Die Empfehlungen des IEA-Direktors für den globalen Ausbau erneuerbarer Energien seien ungenügend und wenig greifbar. Alternativen der Agentur seien verschwommen und entsprächen den Empfehlungen der Stromkonzerne, die den Ausbau erneuerbarer Energien bisher stets verhindern und verlangsamen wollten, so der Eurosolar-Präsident und Vorsitzender des Weltrates für Erneuerbare Energien.

Kritik übt Scheer auch an der auf dem G8-Gipfel 2008 in Japan ausgesprochenen Empfehlung der IEA, bis 2050 weltweit über 1.000 neue Atomkraftwerke zu bauen. Das würde bedeuten, dass im Laufe der nächsten 40 Jahre alle 15 Tage ein neuer Reaktor in Betrieb gehen müsste. Für Scheer ein Horroszenario.

Die IEA sei bekannt dafür, die Potenziale erneuerbarer Energien kleinzureden. 2002 habe sie noch prophezeit, dass der Windenergieanteil bis 2020 weltweit auf 100.000 MW anwachsen werde. Bereits heute seien es 110.000 MW. Die IEA-Prognosen von 2002, dass das Barrel Erdöl 2008 rund 22 Dollar kosten würde, wurden bislang mit im Jahresschnitt weit über 100 Dollar deutlich überschritten.

Begrüßt wird von Eurosolar die in greifbare Nähe rückende Gründung einer Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) auf Initiative der Bundesregierung im Januar 2009. (kh)

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