Ezra für Notebooks

14.06.2001

Der taiwanische Chipdesigner VIA hat auf der Computex 2001 in Taipeh den 0,13-Mikron-Prozessor VIA C3 mit dem Codenamen "Ezra" vorgestellt. Es handelt sich dabei um den ersten Prozessor auf Basis der von TSMC (Taiwan Semiconductor) entwickelten 0,13-Mikron-Technologie, der demnächst in Massenproduktion gehen wird. VIA sieht den Ezra hauptsächlich in Notebooks. In seiner Eröffnungsansprache vor Vertretern der Industrie und Presse hat VIA-CEO und -President Wenchi Chen betont, dass sein Unternehmen keineswegs angetreten ist, um anderen Anbietern das Leben schwer zu machen. Vielmehr könne man zum Wohle der Industrie sehr gut miteinander leben. Andererseits hat er sich mit Seitenhieben gegen Intel nicht zurückgehalten. "Eigentlich sollten wir dem Mitbewerber dankbar sein, denn er hat vergangenes Jahr auf das falsche Speicher-Pferd gesetzt. Der richtige Weg war von Anfang an PC 133 und DDR." Und: "Sie können ein Auto mit 200 PS oder mit 1.000 PS bauen. Letztendlich kommt es aber auf die Geschwindigkeit und nicht darauf an, wie viele Pferde unter der Motorhaube stecken."

C. J. Holthaus von der VIA-Tochter Centaur Technology erklärte die technischen Details der neuen VIA-Herausforderung an Intel: Demnach komme der 600 bis 800 MHz schnelle mobile Prozessor dank seiner besonders geringen "Chip-Größe" mit sehr wenig Strom aus und entwickle dementsprechend wenig Hitze. Im Desktop-Bereich soll der Ezra auch Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigahertz unterstützen. Holthaus zufolge liegt der Stromspitzenverbrauch von Pentium-III-Prozessoren bei bis zu 45 Watt, der des VIA C3 jedoch nur bei zehn Watt. Die Batterielebensdauer lasse sich somit um 25 Prozent erhöhen. Selbst im Vergleich zu dem von Intel unlängst vorgestellten Ultra-Low-Voltage-Prozessor P3 600 schneide der VIA Ezra 850 in der Spitze laut Winstone-99-Test besser ab. Intels Stromsparmodell bringt es auf 9,7 Watt, das von VIA laut Testdaten nur auf einen Spitzenverbrauch von 7,973 Watt. (kh)

www.viatech.de

Zur Startseite