Facts & Figures

02.06.1998

Digital Equipment wurde 1957 in Maynard/Massachusetts von Ken Olsen gegründet. Ziel des gestandenen Ingenieurs war es, kostengünstigere, interaktive Allroundrechner zu bauen, die Ingenieure und Wissenschaftler direkt an ihrem Arbeitsplatz bedienen konnten. Mit dem 1965 vorgestellten PDP-8 (Programmable Data Processor) gelang Olsen nicht nur ein Volltreffen, sondern er kreierte damit auch einen völlig neuen Markt: den der Minicomputer. Den ganz großen Wurf schaffte Digital schließlich mit der 1977 auf den Markt gebrachten VAX-Maschine, ein 32-Bit-Minicomputer mit dem Betriebssystem VMS. Das Unternehmen avancierte nicht nur zum Marktführer im Minicomputermarkt, sondern auch zum zweitgrößten Computerhersteller der Welt nach IBM. Doch Olsens blinder Ehrgeiz, die IBM in ihrem angestammten Mainframe-Bereich anzugreifen, war der Anfang vom Ende des Unternehmens. Der Entwicklung des Großrechners dauerte viel zu lange und kam 1990 schließlich zu einer Zeit auf den Markt, da sich der PC anschickte, die Computerwelt zu erobern. Ein Jahr später stürzte das Unternehmen mit einem Minus von 617 Millionen Dollar erstmals in die roten Zahlen. Als diese 1992 auf 2,8 Milliarden Dollar hochschnellten, mußte Digital-Chef Olsen seinen Platz Robert Palmer überlassen. Der verkaufte in den nachfolgenden Jahren weite Teile des Unternehmens (unter anderem das Datenbankgeschäft, die Speicherplatten-Division und zuletzt die Netzwerkabteilung), reduzierte drastisch das Personal und forcierte vor allem die Entwicklung des 64-Bit-Chips Alpha. Die Marktakzeptanz des Processors aber hält sich nach wie vor in Grenzen. Im Geschäftsjahr 1994/95 gelang Digital mit 121,8 Millionen Dollar erstmals die Rückkehr in die Gewinnzone. Im Geschäftsjahr 1996/97 kam das Unternehmen auf einen Umsatz von rund 13 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 141 Millionen Dollar.

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