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Faultiere leben energieeffizient

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Wer wie der Fachhandel an allen Ecken und Enden Energie einsparen muss, kann viel von den Faultieren lernen.
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Zoologen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben untersucht, warum Faultiere so eine gemächliche Lebensweise haben. "Evolutionsbiologisch gesprochen hat das Faultier sich durch seine unauffällige Lebensweise eine Nische eröffnet", erklärt John Nyakatura vom Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie. Statt aufrecht der Schwerkraft zu trotzen, verbringen Faultiere den überwiegenden Teil ihres Lebens kopfüber in den Ästen von Bäumen hängend. Sie bewegen sich sehr langsam. Faultiere haben sich in ihrer Erhaltung darauf spezialisiert mit nährstoffarmen Blättern zurechtzukommen. Daher müssen sie an allen Ecken und Enden Energie einsparen.

Deswegen hängt das Faultier passiv am Ast, anstatt darauf zu balancieren. Das Säugetier nutzt die allgegenwärtige Nahrungsquelle anstelle von energiereichen und selteneren Nahrungsquellen, wie reife Früchte, die mühsam gesucht werden müssen. "Dazu gehört eben auch die Beschränkung der Aktivitätsphase auf ein notwendiges Minimum und eine insgesamt niedrigere Stoffwechselrate", sagt Nyakatura.

Die Fortbewegung der Faultiere unterscheidet sich im Prinzip gar nicht so sehr von der anderer Säugetiere, etwa der Affen. "Ihre Beinstellung und die Beugung der Gelenke entspricht dabei exakt denen anderer Säugetiere beim Laufen", erläutert Nyakatura. Insofern könne man sich die Fortbewegung der Faultiere praktisch als "Laufen" unter dem Ast vorstellen. Nur eben viel langsamer als bei anderen Vierbeinern.

Deutliche Unterschiede fand der Evolutionsbiologe allerdings im anatomischen Aufbau der Tiere. "Faultiere besitzen sehr lange Arme, aber nur sehr kurze Schulterblätter, die frei beweglich einem schmalen, abgerundeten Brustkorb aufliegen. Das verleiht ihnen einen maximalen Bewegungsradius." Außerdem sei es bei den Faultieren zu einer Verschiebung der Ansatzstellen bestimmter Muskeln gekommen, was es ihnen ermögliche, das eigene Körpergewicht mit möglichst geringem Energieaufwand zu halten.

"Faultiere führen ein Leben im Energiesparmodus", ergänzt Martin S. Fischer, Inhaber des Jenaer Lehrstuhls für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie. Diese energieeffiziente Lebensweise sei ein ausgewiesenes Erfolgsrezept, was mit "Faulheit" rein gar nichts zu tun habe. "Das Attribut "faul" ist selbstredend eine rein menschliche Zuordnung - "energieeffizient" oder "genügsam" wäre vielleicht genauso treffend ohne so negativ zu klingen", sagt Nyakatura. (pte/haf)

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