Fernsehen wird Nebenbeimedium - Werbung nervt

01.09.2005
Fernsehen geht den Weg des Radios. Eine Großzahl der jüngeren Deutschen schenken ihm neben Internet nur noch einen Teil ihrer Aufmerksamkeit, interaktives Fernsehen soll vor allem Werbung überbrücken, ergab eine Studie von IBM BCS.

Fernsehen geht den Weg des Radios. Eine Großzahl der jüngeren Deutschen schenken ihm neben Internet nur noch einen Teil ihrer Aufmerksamkeit, interaktives Fernsehen soll vor allem Werbung überbrücken, ergab eine Studie von IBM BCS.

Wer in südlichen Ländern unterwegs ist, wird oft feststellen, dass der Fernseher den ganzen Tag läuft, aber kaum einer wirklich hinschaut.

In Deutschland dagegen bildete die Flimmerkiste spätestens seit Ende der 60er Jahre für viele Menschen den zentralen Mittelpunkt ihres Abend- und Wochenendprogramms.

Das dem vor allem bei jüngeren Leuten bis 39 nicht mehr so ist, zeigt eine Studie der IBM Business Consulting Services (BCS) und des Zentrums für Evaluation und Methoden (ZEM) der Universität Bonn.

45 Prozent der 14- bis 39-jährigen Medienkonsumenten können TV und Internet mittlerweile parallel nutzen und ungefähr die Hälfte von ihnen tut es auch. 37 Prozent von ihnen sehen das Fernsehen nur noch als Nebenmedium, 33 Prozent schenken beiden Medien gleich viel Aufmerksamkeit.

Der Wunsch nach interaktivem Fernsehen ist seitens der Medienspringer der Studie zufolge deutlich vorhanden, doch bei 84 Prozent der Befürworter entspringt dieser dem Ziel, lästige Werbung zu überbrücken. "Die Behauptung 'Werbung stört nicht' kann damit für die Zielgruppe der jungen Medienkonsumenten zwischen 14 und 39 Jahren widerlegt werden", betont Georg Rudinger.Professor vom ZEM in Bonn. Zweitwichtigstes Motiv für interaktives Fernsehen ist das Time-Shifting, das zeitversetzte Ansehen von TV-Sendungen mit 73 Prozent der Antworten. Die Hälfte der befragten Mediennutzer würden für interakties Fernsehen - etwa zum Überbrücken von Werbung - sogar einen monatlichen Obolus bezahlen. 44 Prozent der 14- bis 19-Jährigen wünschen sich interaktives Fernsehen für Chats und Online-Spiele, bei den Älteren bis 39 sind es hingegen nur acht Prozent. (kh)

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