Ferrari unterstützt Partner mit Live-Tool für Produktpräsentationen

17.01.2002
Ferrari Electronic hat für seine Partner ein Internet-Demo-System eingerichtet. Damit will der Anbieter von Unified-Messaging-Lösungen seinen Partnern helfen, die komplexen Lösungen live zu präsentieren.

Die Ferrari Electronic AG hat nichts mit dem italienischen Formel-1-Teilnehmer zu tun, wie der Name auf den ersten Blick vielleicht vermuten lässt. Ferrari ist ein "Ur-Berliner"-Unternehmen, gegründet in den fünfziger Jahren von Franz Ferrari als Hersteller für mechanische Zählmaschinen. Heute ist das Unternehmen Anbieter von Unified-Messaging-Lösungen.

Zu Ferraris Produkten gehören unter anderem "Ferrari Fax Exchange 2000", ein Faxconnector, der nun für alle Exchange-Versionen, von 4.0 bis zur Version 2000, einsetzbar ist. Im September hat Ferrari eine Voice-Lösung freigegeben. Die Sprachmailbox für Exchange- und Lotus-Domino-Server leitet eingegangene Sprachnachrichten an die Empfänger als E-Mail weiter. Sie kann so eingerichtet werden, dass sie den Mobilboxen der Netzbetreiber gleicht.

Auf der Systems hat der Berliner Anbieter eine Telefonielösung vorgestellt: "Ferrari Electronic CTI". Das Produkt konzentriert sich auf das Wählen von Telefonnummern. Aus jeder Windows-Anwendung heraus kann damit eine Telefonverbindung hergestellt werden. Der Anschluss an die Telefonanlage erfolgt über ISDN-Schnittstellen, die über ISDN-CAPI-Karten mit dem CTI-Server verbunden werden.

Hartmut Fetzer, Vorstand der Ferrari Electronic AG, ist von seinen Produkten überzeugt. "Unified Messaging steht auf drei Säulen: Die erste ist die einheitliche Oberfläche, die zweite die einheitliche Administration. und die dritte Säule ist der zentrale Infopool, auf den alle Mitarbeiter zugreifen können", erklärt er. Das Problem sei, den Kunden begreiflich zu machen, wie sinnvoll der Einsatz von Unified Messaging im Unternehmen ist. "Unsere Produkte sind zwar Out-of-the-Box-Produkte, aber sie werden zunehmend komplexer", gibt er zu bedenken.

FIDS für Live-Präsentationen beim Kunden

Aus diesem Grunde hat der Hersteller nun für seine Partner ein Internet-Demo-System (FIDS) installiert. Ferrrari hat eine komplette Lösungsumgebung mit den Fax-, SMS- und Voice-Gateways für Microsoft Exchange (5.5 und 2000) sowie für Lotus Notes betrieben Außerdem wurde für das Demo-System eine eigene Telefonanlage installiert. Damit können die Partner die Produkte des Herstellers beim Kunden live vorführen. Zum Beispiel kann dem Kunden demonstriert werden, wie eine SMS über den Server auf ein beliebiges Handy geschickt wird.

Das gesamte System lässt sich über einen Browser bedienen. "So kann der Partner nur mit einem Notebook all unsere Produkte demonstrieren", freut sich Fetzer. Im Moment bietet der Hersteller kostenlose Schulungen zu FIDS, nur Anreise und Unterkunft muss der Teilnehmer bezahlen. Die Schulungen dauern ein bis zwei Tage und sind Voraussetzung für die Nutzung von FIDS.

Ferrari arbeitet mit etwa 200 Partnern eng zusammen. Und für die lohnt es sich, da ist sich der Vorstand sicher: "Wir können mit unserem EVP einen Margenschirm von bis zu 33 Prozent aufspannen." Wieviel der Partner verdient, sei aber auch eine Sache des Services. Ferrari verkauft beispielsweise einen Tag Know-how für 2.000 Mark plus Spesen. Die Partner bekommen den Tag für 1.500 Mark plus Spesen. "Da bleibt schon etwas hängen, wenn der Händler das richtig macht", so Fetzer.

Wechsel im Vorstand

Die Berliner haben ihren Vertrieb auf die deutschsprachige Region konzentriert. "Das haben wir bewusst gemacht, denn wir haben eine ziemlich leistungsstarke Hotline. Guter Support ist auch maßgeblich von der Sprache abhängig, und Deutsch sprechen unsere Leute halt am besten", so Fetzer. Er übernimmt ab Januar 2002 einen großen Teil der Aufgabengebiete von Christian Nicolai, der das Unternehmen verlässt. In Zukunft wird Fetzer nicht nur kaufmännischer Vorstand von Ferrari sein, sondern auch die Bereiche Vertrieb und Marketing verantworten.

Auch an Ferrari geht der Ernst der momentanen Lage nicht spurlos vorbei. "Wir mussten die vergangenen Monate Umsatzrückgänge bis zu 30 Prozent wegstecken", berichtet Fetzer. Dennoch zeigt er sich zuversichtlich: "Wir haben keine Bankschulden, und bislang haben wir noch nie eine rote Zahl unter dem Strich gehabt - und das kann auch dieses Jahr klappen."

www.ferrari-ag.de

ComputerPartner-Meinung:

Ob Hartmut Fetzers Vermutung dieses Jahr eintritt, ist fraglich, doch prinzipiell haben Unternehmen wie Ferrari die besten Chancen, die derzeitige Flaute zu überstehen. Sie versuchen nicht die Welt zu erobern, sondern konzentrieren sich auf abgesteckte Gebiete und ihre Kernkompetenzen. (gn)

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