Berlin (pte/06.10.2010/13:30) - Die Finanzkrise hat seit dem Kollaps des Subprime-Marktes in den USA im Sommer 2007 das Ansehen der privaten Altersvorsorge in Mitleidenschaft gezogen. Wie eine aktuelle Erhebung der Postbank http://www.postbank.dehttp://www.postbank.denull ergeben hat, machen sich rund 44 Prozent der Verbraucher angesichts der derzeitigen Staatsverschuldung Sorgen um ihr Auskommen im Alter. Bereits 37 Prozent der Befragten befürchten demnach Rentenkürzungen.
"Regelrechte Schockstarre"
Die Verunsicherung der Verbraucher ist groß. Wie die Erhebung zeigt, fragt sich ein Drittel bereits, welche Form der Geldanlage für die Vorsorge im Alter überhaupt noch sinnvoll ist. Die Autoren sprechen sogar von einer "regelrechten Schockstarre". Dass die Krise ihren Schatten auf das Investitionsverhalten der Verbraucher wirft, zeigt sich auch daran, dass 68 Prozent der Berufstätigen krisenbedingt eine veränderte Einstellung zur Privatvorsorge haben.
Deutlich wird dies in der in Deutschland staatlich geförderten Riester-Rente, die deutlich an Bedeutung und Ansehen in der Bevölkerung verloren hat. Vor zwei Jahren bewerteten junge Berufstätige unter 30 Jahren noch zu 45 Prozent die Riester-Rente als "ideale Form der Alterssicherung". Inzwischen ist die Zahl auf 26 Prozent gesunken. 2008 wollten noch 23 Prozent der jungen Berufstätigen einen Vertrag abschließen. Heute liegt diese Zahl nur noch bei neun Prozent.
Schere zwischen Ost und West
Die Staatsverschuldung macht einem Viertel der Verbraucher Angst. Die Bürger befürchten, dass diese zu einer hohen Inflation führt und diese einen Teil ihrer Ersparnisse auffrisst. 23 Prozent gehen davon aus, dass infolge der Wirtschaftkrise Rentenerhöhungen in Zukunft ausbleiben werden. Genauso viele Verbraucher haben aber auch starke Zweifel an der Sicherheit der privaten Altersvorsorge. 28 Prozent sind gegenüber Anlagen skeptisch.
Ein Vergleich der Einschätzung zur Altersvorsorge in Ost und West zeigt eine Schere auf. In Ostdeutschland haben die Berufstätigen ihre Vorsorgeaufwendungen 2010 im Vergleich zum Jahr zuvor um ein Viertel gekappt. Die Ostdeutschen legen damit im Schnitt rund 123 Euro im Monat auf die hohe Kante. In Westdeutschland sind es mit 215 Euro monatlich fast 100 Euro mehr. Nur noch 14 Prozent der Ostdeutschen sehen im Alter keine finanziellen Sorgen.
(pte)