Während immer mehr Unternehmen das Internet als neue Vertriebsform für Filme nutzen, sucht die irische Firma Portomedia nun einen Mittelweg zwischen neuen und alten Medien.
Nutzer sollen ihre Videos in Zukunft am Automaten direkt auf USB-Stick oder mobile Festplatte laden und danach über eine spezielle Schnittstelle am TV-Gerät oder am PC ansehen können. "Ich sehe dabei keinen großen Vorteil für den Nutzer", kritisiert Jörg Weinrich vom Interessenverband des Video- und Medienfachhandels in Deutschland (IVD). "Ich habe in den vergangenen Jahren viele neue Formen des Filmverleihs miterlebt und nichts hat sich durchgesetzt."
Durch das neue System könnten jedoch Kosten auf Seiten der Händler eingespart werden: Die Verpackung und Lieferung von DVDs entfällt. Für den Nutzer bleibt eine größere Auswahl. Die Automaten können zwischen 350 und 5.000 Filmen speichern. Trotzdem hält Weinrich den Versuch für wenig erfolgversprechend: "Man muss bedenken, dass der Verleih am Automaten bislang auch keine große Bedeutung hat."
Die Filmstudios dürfte das nicht stören, denn nach einem Testlauf in Dublin sind die großen Firmen an Bord. Und auch auf technologischer Seite wird Portomedia von klingenden Namen unterstützt. Während IBM bei der Entwicklung des Transaktionssystems half, zeichnet Samsung für den Flash-Speicher verantwortlich. Toshiba produziert die Chips für die TV-Schnittstellen.
Im Herbst soll das System in vier US-Städten auf den Markt kommen. Starter-Packs, mit USB-Stick, Schnittstelle und sechs Filmen werden um 60 Dollar erhältlich sein. Das High-End-Paket enthält zwölf Filme, zusätzlich ein mobiles Abspielgerät mit 240 GB Speicherplatz und kommt auf 160 Dollar.
Videopiraterie will Portomedia mit Microsofts DRM Standards entgegenwirken. "Es wird niemals perfekt sein, aber wir werden es ihnen so schwer machen, wie wir können", so Portomedia-Gründer Chris Armstrong gegenüber CNET. (pte/go)