Forscher: Inkjet-Tinte ist das schwarze Gold der IT-Industrie

21.08.2003
Der Weltmarkt für Inkjet-Tinte boomt: Im Jahr 2002 noch auf ungefähr 16 Milliarden Dollar beziffert, sollen die Umsätze laut einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost Sullivan bis 2009 auf 25 Milliarden Dollar ansteigen. Die überraschung dabei ist allerdings, dass die Analysten das große Potential nicht unbedingt im trend zum heimischen "Foto-Labor", sondern vielmehr bei industriellen Anwendungen sehen. Den Löwenanteil im Weltmarkt für Inkjet-Tinte hält allerdings nach wie vor der Desktop-Printing-Sektor mit einem Umsatz von knapp 15 Milliarden Dollar (2002). Die kontinuierlichen Zuwächse seien tatsächlich vor allem auf die wachsende Popularität von Digitalfotografie und Digitaldruck-Anwendungen in Privathaushalten zurückzuführen. "Marktneulinge allerdings bleiben in diesem Sektor aufgrund der extrem hohen Eintrittsbarrieren nahezu chancenlos", erläutert Marktforscher Andrew Barton. "Da die Bereiche Druckertechnologie, Druckkopfdesign und Tintenformulierung von den OEMs kontrolliert werden und die Beziehungen zwischen OEMs und Tintenherstellern gut etabliert sind, gibt es quasi keinen Raum für neue Wettbewerber." Mehr Möglichkeiten für einen Einstieg in die digitale Arena würden die Produktmärkte für Wide Format Printing und andere industrielle Anwendungen bieten: Frost Sullivan rechnet für diesen Bereich mit einer Steigerung des Tintenverbrauchs von 4,9 Prozent im letzten Jahr auf fast zwölf Prozent in 2009. "In den Umsätzen wird sich diese Entwicklung jedoch wegen des erheblichen Preisverfalls bei Lösungsmitteltinte nicht in diesem Maße widerspiegeln", so Barton. Wie gut sich ein Wettbewerber im Markt positionieren kann, hänge hauptsächlich von der Qualität seiner Produkte ab. "Die Grundvoraussetzungen sind zunächst gleich, da alle Hersteller Zugriff auf dieselben Rohmaterialien haben. Doch wenn es um technisches Know-how und Erfahrung geht, trennt sich die Spreu vom Weizen," sagt Barton. Was die neuen Anwendersektoren betrifft, ist laut Barton ein hohes Maß an Flexibilität erforderlich: "Wer das riesige bislang weitgehend ungenutzte Potenzial außerhalb des Desktop-Printing ausschöpfen will, muss technisch auf dem allerneusten Stand sein und sich schnell auf jede Neuentwicklung einstellen können." So werde beispielsweise in Zukunft vermehrt Tinte gefragt sein, mit der sich ohne Qualitätsverlust unterschiedlichste Substrate bedrucken lassen. "Diese Aussicht macht die Inkjet-Technologie äußerst interessant für Anwendungen jenseits des Desktop-Bereichs." Zuverlässigkeit, Ergiebigkeit und Druckgeschwindigkeit sind weitere wichtige Faktoren, die den Anbietern noch einiges abverlangen würden. "Wenn sich entscheidende Verbesserungen bei der Druckgeschwindigkeit erzielen lassen, wird sich Inkjet auch in der kommerziellen Produktion durchsetzen können", so Bartons Einschätzung. Derzeit wichtigste Hersteller von Inkjet-Tinte und Farbmittel für Desktop-Drucker sind die Unternehmen Avecia und Dupont, deren starke Position auf einer engen Partnerschaft mit OEMs beruht. Im wachsenden Markt für Drittanbieter behaupten sich bislang Pelikan, American Inkjet und Lyson. (mf)

Der Weltmarkt für Inkjet-Tinte boomt: Im Jahr 2002 noch auf ungefähr 16 Milliarden Dollar beziffert, sollen die Umsätze laut einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost Sullivan bis 2009 auf 25 Milliarden Dollar ansteigen. Die überraschung dabei ist allerdings, dass die Analysten das große Potential nicht unbedingt im trend zum heimischen "Foto-Labor", sondern vielmehr bei industriellen Anwendungen sehen. Den Löwenanteil im Weltmarkt für Inkjet-Tinte hält allerdings nach wie vor der Desktop-Printing-Sektor mit einem Umsatz von knapp 15 Milliarden Dollar (2002). Die kontinuierlichen Zuwächse seien tatsächlich vor allem auf die wachsende Popularität von Digitalfotografie und Digitaldruck-Anwendungen in Privathaushalten zurückzuführen. "Marktneulinge allerdings bleiben in diesem Sektor aufgrund der extrem hohen Eintrittsbarrieren nahezu chancenlos", erläutert Marktforscher Andrew Barton. "Da die Bereiche Druckertechnologie, Druckkopfdesign und Tintenformulierung von den OEMs kontrolliert werden und die Beziehungen zwischen OEMs und Tintenherstellern gut etabliert sind, gibt es quasi keinen Raum für neue Wettbewerber." Mehr Möglichkeiten für einen Einstieg in die digitale Arena würden die Produktmärkte für Wide Format Printing und andere industrielle Anwendungen bieten: Frost Sullivan rechnet für diesen Bereich mit einer Steigerung des Tintenverbrauchs von 4,9 Prozent im letzten Jahr auf fast zwölf Prozent in 2009. "In den Umsätzen wird sich diese Entwicklung jedoch wegen des erheblichen Preisverfalls bei Lösungsmitteltinte nicht in diesem Maße widerspiegeln", so Barton. Wie gut sich ein Wettbewerber im Markt positionieren kann, hänge hauptsächlich von der Qualität seiner Produkte ab. "Die Grundvoraussetzungen sind zunächst gleich, da alle Hersteller Zugriff auf dieselben Rohmaterialien haben. Doch wenn es um technisches Know-how und Erfahrung geht, trennt sich die Spreu vom Weizen," sagt Barton. Was die neuen Anwendersektoren betrifft, ist laut Barton ein hohes Maß an Flexibilität erforderlich: "Wer das riesige bislang weitgehend ungenutzte Potenzial außerhalb des Desktop-Printing ausschöpfen will, muss technisch auf dem allerneusten Stand sein und sich schnell auf jede Neuentwicklung einstellen können." So werde beispielsweise in Zukunft vermehrt Tinte gefragt sein, mit der sich ohne Qualitätsverlust unterschiedlichste Substrate bedrucken lassen. "Diese Aussicht macht die Inkjet-Technologie äußerst interessant für Anwendungen jenseits des Desktop-Bereichs." Zuverlässigkeit, Ergiebigkeit und Druckgeschwindigkeit sind weitere wichtige Faktoren, die den Anbietern noch einiges abverlangen würden. "Wenn sich entscheidende Verbesserungen bei der Druckgeschwindigkeit erzielen lassen, wird sich Inkjet auch in der kommerziellen Produktion durchsetzen können", so Bartons Einschätzung. Derzeit wichtigste Hersteller von Inkjet-Tinte und Farbmittel für Desktop-Drucker sind die Unternehmen Avecia und Dupont, deren starke Position auf einer engen Partnerschaft mit OEMs beruht. Im wachsenden Markt für Drittanbieter behaupten sich bislang Pelikan, American Inkjet und Lyson. (mf)

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