Wegen China-Investment

Foxconn-Boss greift Warren Buffet an

05.05.2009
Terry Gou, Chef der Foxconn-Mutter Hon Hai Precision Industry, hat den US-Milliardär Warren Buffet für seine Entscheidung kritisiert, in ein chinesisches Unternehmen zu investieren,…

Terry Gou (Guo Taiming), Chef der Foxconn-Mutter Hon Hai Precision Industry, hat den US-Milliardär Warren Buffet für seine Entscheidung kritisiert, in ein chinesisches Unternehmen zu investieren, mit dem Hon Hai beziehungsweise Foxconn wegen angeblicher Industriespionage und Urheberrechtsverletzungen seit 2006 im Clinch liegt.

BYD Co Ltd (kurz für Build Your Dreams) ist ein chinesischer Elektroautomobil- und Batteriehersteller und soll von Foxconn über 400 Mitarbeiter abgeworben und unter anderem über Industriespionage mehr als 10.000 Dokumente gestohlen haben.

"Hat Buffet nicht proklamiert, dass er nur in vertrauenswürdige Unternehmen investieren würde? Und warum hat er dann in BYD investiert, die Geschäftsgeheimnisse von Foxconn gestohlen haben?", sagte Gou gegenüber der chinesischsprachigen taiwanesischen "Economic Daily News".

Im Juni 2006 hat Hon Hai den in Hongkong gelisteten Hersteller deswegen vor ein Gericht in der chinesischen Sonderwirtschaftszone Shenzhen gezerrt. Offenbar ohne viel Erfolg, denn das größte Taiwan-Unternehmen beschwert sich, dass das chinesische Gericht die Sache zugunsten von BYD verschleppt.

BYD-Sprecherin Jasmine Huang hat Gous Vorwürfe scharf zurückgewiesen. "Das ist als übler Angriff eines Rivalen zu sehen. Vorerst werden wir diesen ignorieren", so Huang.

Im September 2008 hat die MidAmerican Energy Holdings Co, ein Finanzvehikel von Buffets Flaggschiff Bershire Hathaway, für rund 230 Millionen Dollar 9,9 der Anteile an BYD übernommen.

Taiwanesischen Medienberichten zufolge könnte BYD durch die angeblich illegal beschafften Informationen einen guten Stand haben, Hon Hai beziehungsweise Foxconn Aufträge von Nokia für Handy-Bauteile abzuluchsen.

Hon Hai ist der größte elektronische Auftragsfertiger (Electronic Manufacturer, kurz EM) weltweit und produziert unter anderem die iPhones für Apple. Berichten zufolge will Nokia in den Netbook-Markt eintreten und hat die Hon-Hai-Tochter Foxconn mit der Produktion beauftragt.

Foxconn Electronics, zu 74 Prozent im Besitz von Hon Hai, hat 2008 über 44 Milliarden US-Dollar umgesetzt, die Analysten im vierten Quartal 2008 und im ersten Quartal 2009 aber enttäuscht. (kh)

Zur Startseite