Fresh Money

08.06.1998

JENA/SAN FRANCISCO: "Mit dem Zugang zum Kapitalmarkt können wir das angestrebte Wachstum schneller finanzieren", erklärte Stephan Schambach noch vor kurzem. Das Ziel des 28jährigen Firmengründers und Vorstandschefs der Intershop Communications AG scheint fürs erste aufgegangen zu sein: Rund 180 Millionen Mark frisches Kapital brachte der Gang nach Frankfurt in die Kassen des Anbieters von Software für E-commerce. Insgesamt wurden 1,8 Millionen Aktien im Nennwert von fünf Mark am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne (80 bis 100 Mark) plaziert. Eine Million Aktien stammten aus einer Kapitalerhöhung von 21 auf 26 Millionen Mark. Am 16. Juli wurde der neue Titel erstmals mit 242 Mark gehandelt. Pünktlich zur Halbzeit legte der Börsen-Newcomer seine Geschäftszahlen vor: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres konnten die Intershopper ihren schnellen Wachstumskurs mit einer Umsatzsteigerung auf 14 Millionen Mark fortsetzen. Finanzvorstand Wilfried Beeck kalkuliert für 1998 "mindestens 35 Millionen Mark". Aufgrund nach wie vor hoher Anlaufverluste rechnen die Senkrechtstarter aus Jena für 1998 und 1999 mit einem Fehlbetrag zwischen 27 und 32 Millionen Mark (1997: 14,2 Millionen). Beeck zufolge will Intershop aber "spätestens im Jahr 2000 die Gewinnzone erreichen". (god)

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